Demonstration Klimaaktivisten stören Flugbetrieb am Münchner Flughafen

Aktivisten klegen sich am Rollfeld des Flughafens fest (Symbolbild).
Aktivisten klegen sich am Rollfeld des Flughafens fest (Symbolbild). (Bild: Matthias Balk/dpa)

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Die Gruppe «Letzte Generation» hat in den vergangenen Wochen Straßen blockiert und Gemälde angegriffen. Nun gelingt es ihr ein zweites Mal, den Flugbetrieb eines großen Flughafens zu stören.

München (dpa) – Wegen eines Klimaprotests ist nach Angaben des Münchner Flughafens eine der beiden Start- und Landebahnen des Airports vorübergehend gesperrt worden. Der Flugbetrieb läuft wieder uneingeschränkt. Die nördliche Start- und Landebahn konnte bereits relativ kurze Zeit nach der Sperrung wieder freigegeben werden, wie ein Flughafensprecher sagte. «Die sind sehr schnell von der Bundespolizei wieder entfernt worden.»

Auch weil die südliche Start- und Landebahn durchgehend in Betrieb war, habe es keine Annullierungen von Flügen und nur geringfügige Verspätungen gegeben, hieß es weiter. Die Aktivisten seien festgenommen worden.

Laut einem Sprecher des Flughafens haben sich Aktivisten am Rollfeld im Norden des Flughafens festgeklebt. Die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus. Laut Airport hatten die Aktivisten auch versucht, an der Südseite des Flughafens auf das Gelände zu kommen, sie seien aber von der Polizei daran gehindert worden.

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Die Klimaschutz-Demonstranten haben nach eigenen Angaben auch versucht, den Betrieb am Berliner Flughafen zu stören. Nach Angaben des Flughafens gelang ihnen das zunächst nicht. Der Flughafen betonte: «Der Flugbetrieb ist aktuell nicht eingeschränkt.» Es habe einen Einsatz im Sicherheitsbereich «wegen unbefugten Zutritts» gegeben. Mehr sei noch nicht bekannt. Eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion Berlin sagte, einige Personen hätten sich Zugang zum Sicherheitsbereich verschafft. Der Einsatz dauere noch an.

Die Protestgruppe «Letzte Generation» teilte mit, Mitglieder seien in das Gelände eingedrungen und befänden sich auf dem Rollfeld des Flughafens. Ein dpa-Fotograf berichtete, eine Gruppe von Klimaschützern habe ein Loch in einen Zaun geschnitten, sei dann aber von Wachpersonal oder Polizisten abgefangen worden. Der Flugbetrieb lief den Beobachtungen zufolge weiter.

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Ende November hatte die Gruppierung den Berliner Hauptstadtflughafen BER für fast zwei Stunden lahmgelegt. Damals verschafften sich zwei Gruppen bestehend aus jeweils mehreren Menschen Zugang zum Flughafengelände. Einige von ihnen hatten sich nach Polizeiangaben am Boden festgeklebt. Die Gruppe selbst teilte mit, dass einige Aktivisten mit Fahrrädern über das Gelände gefahren seien. Der Berliner Flughafen hatte den Betrieb auf beiden Start- und Landebahnen gestoppt.

Die Gruppe «Letzte Generation» zeigte sich für die Aktion verantwortlich. «Wir sind immer bereit für konstruktive Gespräche, so wie auch gestern mit dem bayerischen Innenminister (Joachim Herrmann). Aber was wir angesichts der drohenden Klimahölle brauchen, sind Handlungen und nicht nur leere Worte», sagte Sprecherin Aimée van Baalen.

Die Gruppe, die zuletzt auch häufig Straßen in München und Berlin blockierte, verlangt von der Bundesregierung einen besseren Klimaschutz und fordert unter anderem ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und ein 9-Euro-Bahnticket für ganz Deutschland.