Kleindenkmal-Projekt: Freiwillige spüren über 3.000 kulturhistorische Schätze auf

Kleindenkmal-Projekt: Freiwillige spüren über 3.000 kulturhistorische Schätze auf
Gruppenbild zum Abschluss-Festakt des Projekts am 25. Juli im Schloss Salem (v.l.): Dr. Eveline Dargel (Kreiskulturamt), Martina Blaschka (Landesamt für Denkmalpflege), Silja Maucher (Kreiskulturamt), Landrat Lothar Wölfle. (Bild: Landratsamt Bodenseekreis)

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Friedrichshafen – Eine kulturhistorische Bürgerinitiative mit stolzem Ergebnis: 3.029 Kleindenkmale wurden in drei Jahren Projektlaufzeit im Bodenseekreis aufgespürt und dokumentiert.

Rund 100 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, die das Kulturamt des Bodenseekreises im Herbst 2018 öffentlich ausgesprochen hatte, und haben ehrenamtlich und in teils mühevoller Kleinarbeit beim Projekt „Kleindenkmalerfassung“ mitgemacht.

Tausende quasi neu entdeckter Wegkreuze, Brunnen, Gedenksteine und andere kulturhistorisch wertvolle Objekte sei ein stolzes Ergebnis und ein wertvoller Beitrag, diese für künftige Generationen zu sichern, sagte Landrat Lothar Wölfle beim Abschluss-Festakt in der historischen Bibliothek im Schloss Salem am 25. Juli 2022. „Dank dieser Aktion geht man mit einem anderen Blick durch die Landschaft.

Wir sehen und kennen nun viele Besonderheiten, von denen wir viele vorher gar nicht wahrgenommen haben“, so der Landrat. Ohne die freiwillig engagierten Erfasserinnen und Erfasser wäre das nicht möglich gewesen.

„Sie haben einen Schatz zusammengetragen, den es vorher so nicht gab“, betonte auch Martina Blaschka, Landeskoordinatorin beim Landesamt für Denkmalpflege, das die Ergebnisse der Dokumentation nun bearbeitet. Auch Blaschka würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen und betonte, dass die hauptamtliche Denkmalpflege diese Arbeit in diesem Umfang niemals leisten könne.

Wichtig sei es nun, die Menschen für die Objekte zu sensibilisieren und deren historischen Wert zu vermitteln, damit sie erhalten bleiben.

Die Bandbreite der erfassten Kleindenkmale reicht von Kreuzen, Bildstöcken, Kapellen, Grenzsteinen, Gedenksteinen und Kriegerdenkmälern über Bogenbrücken, Brunnen, Statuen für berühmte Persönlichkeiten bis hin zu Häuserzeichen, Wappen und Wandgemälden.

Laut Kreisarchivarin Dr. Eveline Dargel, die das Projekt beim Kulturamt leitete und die eingereichten Erfassungen gemeinsam mit ihrer Kollegin Silja Maucher sichtete, gibt es erstmals eine derart umfassende Dokumentation dieser Kleindenkmale im Bodenseekreis.

Das Kreisarchiv plant nun unter anderem eine Buchpublikation, in der ausgewählte Objekte vorgestellt werden sollen. Denn Kleindenkmale erzählen viel über die kulturelle Prägung einer Region. Sie machen sichtbar, was den dort vor vielen Jahrzehnten lebenden Menschen im Alltag wichtig war. So sind Wegkreuze der häufigste im Landkreis vorkommende Typ, gefolgt von Brunnen.

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)