Karl Konrad von der Bahnhofapotheke in Lindau-Reutin: „Wir haben ausreichend FFP2-Masken für alle Kunden“

FFP2 - Maske
FFP2 - Maske (Bild: pixabay)

Lindau – Ab kommendem Montag, 18. Januar 2021, gilt in Bayern die Maskenpflicht mit FFP2-Masken im ÖPNV und beim Einkauf. Viele fragen sich jetzt, wie man an die entsprechenden Masken kommt.

Apotheker Karl Konrad: „In einer ersten Charge haben alle über 60Jährigen bereits im Dezember drei Masken kostenlos erhalten. In einer zweiten erhalten die Betroffenen von ihrer Krankenkasse im Laufe dieses Monats einen Berechtigungsschein für jeweils sechs weitere Masken, die man dann gegen eine Gebühr von zwei Euro in jeder Apotheke abholen kann“.

Wer nicht zur Gruppe der über 60Jährigen gehört, muss die Masken käuflich erwerben.  

Konrad warnt allerdings vor Billigangeboten, z.B. aus dem Internet: „Wir haben uns intensiv bemüht, nur Masken in der entsprechenden Qualität zu beschaffen. Andererseits wird der Markt derzeit von teilweise unseriösen Billigangeboten überschwemmt. Diese Masken haben zwar auch ein vorgeschriebene CE-Zertifikat, aber genügen trotzdem nicht unseren Qualitätsstandards“.

Kritik übt Konrad an den Politikern in Bund und Land: „Da wird schnell ein großes Rad gedreht, werden entsprechende Regelungen kurzfristig beschlossen und publikumswirksam verkündet, ohne zu Ende zu denken, wie das mit der Umsetzung vor Ort gehen soll. Trotzdem sind wir, was die FFP2-Masken angeht, gut gerüstet. Wir haben rechtszeitig entsprechende Mengen eingekauft“.

Was den Umgang mit diesen Masken angeht, hat Karl Konrad ein paar Regeln für die Maskenträger parat: „Grundsätzlich handelt es sich um Einmal-Masken. Wer z.B. eine Maske auf einer längeren Bahnfahrt trägt, sollte sie hinterher entsorgen. Wer hingegen die Maske nur zu einem kurzen Einkauf trägt, kann sie bedenkenlos mehrmals verwenden. Dazu sollte man sie nach dem Gebrauch gut trocknen. Dabei sollte man die Maske nur an den Schlaufen anfassen. Von einer Trocknung im Backofen hält der erfahrene Apotheker wenig. „Der notwendige Energieaufwand steht wohl nicht im entsprechenden Verhältnis“.

Wer Probleme beim Tragen hat, die Maske sollte Mund und Nase umschließen und dicht sitzen, kann, so Konrad, die Schlaufen mit Bändeln auch entsprechend verlängern, um den Druck auf die Ohren zu reduzieren.

Insgesamt rechnet er mit einer Gesamtlebensdauer von rund einer Woche bei einem täglichen Einkauf. Dann muss eine neue Maske her, die gebrauchte im Hausmüll entsorgt werden.

Konrad rechnet damit, dass uns die Corona-Pandemie hierzulande noch lange betreffen wird. Wie viele andere ist auch der Apotheker überzeugt, dass die Impfung mittelfristig eine spürbare Erleichterung bringen dürfte und es gelingen wird, Corona einigermaßen in den Griff zu kriegen. „Ganz werden wir es nie schaffen, das Virus zum Verschwinden zu bringen. Wie werden wohl, auch angesichts der immer häufiger auftretenden Mutationen, lernen müssen, damit zu leben“.

Die Impfstoffe hält er für sicher, entsprechende Verschwörungstheorien für unsinnig und gefährlich. Von einer Impfpflicht hält auch Konrad nichts, wohl aber von einer breit angelegten Information der Bevölkerung und einer entsprechenden Kampagne durch die Regierung.

Wilfried Vögel