Junger Wetterfrosch aus Lindau sagt seit einem Jahr kompetent beim WOCHENBLATT das Wetter am See voraus

Junger Wetterfrosch aus Lindau sagt seit einem Jahr kompetent beim WOCHENBLATT das Wetter am See voraus
Niklas Kaa - das Wetter ist seine Leidenschaft. (Bild: Privat)

Lindau (le) – Der 17-jährige Niklas Kaa ist in unserem Team der Youngster und hat uns allen was voraus – er weiß jeden Tag fast präzise genau, wie das Wetter vor Ort wird. Ob Saharastaub im Anmarsch ist, wir mit Unmengen Schnee rechnen müssen oder ob es am Wochenende Sonne satt gibt – Niklas kennt sich aus.

Seine Trefferquote bei uns kann sich neidlos sehen lassen und die Anhänger seiner Facebook-Gruppe „Bodensee-Wetter by Wochenblatt“ werden immer mehr. Obendrauf punktet der Hobbymeteorologe immer öfters mit Freizeittipps. Wir „alten“ Hasen sind richtig stolz auf unseren Wetterfrosch vom Bodensee. Zeit für ein kleines Interview.

Fragen deine Schulkollegen, wenn sie was vorhaben bei dir nach, wie das Wetter wird?

Ja, das kommt häufiger vor. Meistens kann ich ihnen eine verlässliche Antwort geben. In meiner alten Schule hatten wir beispielsweise eine Mountainbike-AG, wo mich auch oft mein Lehrer fragte, ob das Wetter dazu passt oder wir umplanen sollen.

Hast du deswegen einen Spitznamen in deinem Bekanntenkreis?

Sehr oft werde ich „Wetterfrosch“ genannt. Auch die Bezeichnung „Wettergott“ habe ich schon gelesen, wobei ich damit wenig anfangen kann. Ich glaube, dass es viele gute und auch bessere (Hobby -)Meteorologen gibt, jeder auf seine individuelle Art. Das macht die Wetterbranche so vielfältig, wobei ich auf die Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen Meteorologen verzichten könnte.

Du gehst sicherlich mit anderen Augen durch die Natur und beobachtest viel mehr als andere.

Wenn ich draußen unterwegs bin, beobachte ich sehr gerne die unterschiedlichen Strukturen und Formen der Wolken. Am liebsten fotografiere ich die Natur, wenn sie im Herbst „abbaut“ und im Frühjahr in voller Pracht erblüht. Da haben wir am Bodensee natürlich auch gute Perspektiven, das große Gewässer und die Alpenkette zu betrachten.

Hast du irgendwelche Vorbilder wie z.B. Sven Plöger vom SWR Fernsehen oder Jörg Kachelmann?

Ein bekanntes Vorbild gibt es da für mich nicht. Ich habe „gute Ratgeber“, die mir bei Fragen immer zur Verfügung steht. Dominik Jung (Wetter.net auf YouTube) und Christian von Lienen (Nordwestwetter auf YouTube) geben mir immer wieder gute Kritik (meist positiv), um mich und die Berichte immer weiter zu verbessern.

Schaust du dir die Wettervorhersage im Fernsehen täglich an?

Eigentlich selten. Ich versuche immer, das Wettergeschehen selbst zu ermitteln. Das grobmaschige Deutschlandwetter, was sicherlich auch nicht einfach zu vorhersagen ist, trifft auf die Bodenseeregion oftmals nicht voll zu.

Die Klicks bei uns über das Wetter sind richtig gut. Wie gehst du mit Lob um und was sind deine Ziele?

Dass die Wetterberichte so gut ankommen, freut mich. Dafür bekomme ich immer wieder sehr viel Lob. Ich bin bemüht, aus guter und konstruktiver Kritik das Beste herauszuholen, um die Qualität der Wetterbericht für die Leser immer besser zu gestalten.

Mein persönliches Ziel ist es, irgendwann in die Wetterbranche einzusteigen. Dafür erfahre ich jeden Tag die volle Unterstützung, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.

Wenn du mit deiner Familie einen Kurzurlaub planst, wirst du dann wegen der Großwetterlage zu Rate gezogen?

Klar (lach). Die Großwetterlage ist allerdings nicht allein relevant, ob und wann man den Urlaub terminieren sollte. Innerhalb einer Großwetterlage können sich verschiedene Wetterlagen entwickeln.

In diesem Jahr – das haben wir besonders in den Sommermonaten gemerkt – war die Großwetterlage so aufgestellt, dass es meist eher wechselhaftes Wetter gab. In den letzten Jahren, wo die Jahre oft zu warm und hochdruckgeprägt ausfielen, hatten wir andere Voraussetzungen als in diesem Jahr.

Was sagen eigentlich die Mädels dazu, wenn du erzählst, dass dein Hobby das Wetter ist?

Die Mädels wissen natürlich auch, dass ich ein totaler „Wetter-Freak“ bin und viel Zeit in die Materie investiere. Die meisten finden es „krass“, überwiegend im positiven Sinne. Es kommt sogar vor, dass einige anfangen, sich selbst dafür zu interessieren und stellen Fragen.

Was hast du für eine Wetterstation?

Ich habe eine „einfache“ Wetterstation, die die Temperatur (Tiefstwert, Höchstwert, Mittelwert) und die Niederschlagsmengen misst. Das reicht mir völlig aus. In den Wetterberichten basieren die Daten und Statistiken nur auf offiziellen Messdaten.

Was ist deine Lieblingsjahreszeit?

Eine bestimmte Lieblingsjahreszeit zu nennen fällt mir schwer. Ich finde sowohl den Sommer als auch den Winter von den Wetterlagen her am spannendsten. Auch die Übergangsmonate dazwischen haben ihren Reiz. Dennoch bin ich ein großer Fan von kalten Winterlagen mit Schnee und Eis.

Möchtest du deinen Lesern etwas mitteilen?

Ja, gerne. Ich möchte mich an dieser Stelle für die Treue gegenüber den Wetterberichten bedanken. Ich freue mich über jedes einzelne „Like“ und jeden Kommentar, der unter den Wetterberichten auf Facebook erscheint.

Das ist auch mitunter die beste Rückmeldung, die ich für die Arbeit benötige. Ebenfalls schätze ich es sehr, wenn mich Aufnahmen aus der Natur über Messenger (Facebook) oder per Mail erreichen. Für Themenvorschläge rund ums Wetter, worüber man einen Bericht schreiben könnte, habe ich natürlich ein offenes Ohr.