Jubiläumstag ein voller Erfolg: Schachverein Friedrichshafen feiert 100. Geburtstag

Jubiläumstag ein voller Erfolg: Schachverein Friedrichshafen feiert 100. Geburtstag
Bürgermeister Andreas Köster (links) in Denkerpose beim Duell mit Großmeister Niclas Huschenbeth. (Bild: Schachverein Friedrichshafen)

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Friedrichshafen (wb/dab) – Am vergangenen Sonntag fanden im Graf-Zeppelin-Haus (GZH) die um ein Jahr verschobenen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Schachvereins Friedrichshafen statt. Frank Dangelmayer, 1. Vorsitzender und amtierender Vereinsmeister der Häfler, begrüßte die anwesenden Ehrengäste und Schachspieler.

Er übergab anschließend laut Pressemitteilung das Wort an Eveline Leber, Präsidentin vom Sportkreis Bodensee: Sie hatte vor vier Jahren den Kontakt zum Württembergischen Yacht-Club hergestellt, als eine neue Spielstätte für die Punktspiele gesucht wurde. Eveline Leber hob in ihrer Rede die ehrenamtliche Arbeit im Schachverein hervor, ohne den eine so erfolgreiche 100-jährige Tradition nicht möglich wäre. 

Andreas Köster, Bürgermeister von Friedrichshafen, verwies anschließend in seiner Laudatio auf die lange Geschichte von Schach in Deutschland und erinnerte an Emanuel Lasker, der von 1894 bis 1921 Schachweltmeister war. Dabei spann Köster den Bogen zur Gründung des SV Friedrichshafen im Jahr 1920 sowie die sich anschließende  jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit des Häfler Traditionsvereins. Er überreichte dem Schachverein einen Scheck über 1000 Euro. Köster, selbst seit seiner Jugend Hobbyschachspieler, informiert sich bis heute über das aktuelle Schachgeschehen wie die EM im Internet und zeigte Insiderwissen in Sachen The Big Greek oder Niclas Huschenbeth, die mit ihren YouTube-Kanälen in den letzten Jahren eine starke Community aufbauten. Er ließ es sich nicht nehmen und spielte vor Veranstaltungsbeginn eine Partie gegen Frank Dangelmayer sowie in der Mittagspause gegen Großmeister Niclas Huschenbeth und zeigte sich dabei jeweils stark.

Nach den Reden gab es drei Videos zur Vereinsgeschichte. Peter Rügamer, 2. Vorsitzender des SV Friedrichshafen, hatte aus dem Fundus an Archivmaterial die Vereinsgeschichte der Häfler dargestellt. Die Videos beinhalteten die Zeiträume 1920-2000 sowie von 2000-2020. Im dritten Teil wurde über das Jugendschach berichtet. Der Verein bedankt sich an dieser Stelle auch bei Jürgen Oellers vom Stadtarchiv Friedrichshafen, der den Zugang zur intensiven Recherchearbeit von Rügamer ermöglichte.

Nach der Mittagspause nahte der Höhepunkt: Um 13 Uhr begann das Simultan-Schachturnier mit Niclas Huschenbeth. Der Großmeister kämpfte noch vor ein paar Tagen bei der Schach-Europameisterschaft im isländischen Reykjavik und wurde Achter.    

 Am Sonntag war Huschenbeth dann ebenfalls auf Betriebstemperatur und gefiel mit seinem konzentrierten Auftritt im Alfred-Colsman-Saal des GZH. Der zweifache Deutsche Meister im Einzelschach 2010 in Bad Liebenzell und 2019 in Magdeburg spielte in allen 25 Partien mit Weiß und eröffnete mit e4. Thomas Kohn aus Tettnang war mit DWZ 2102 der DWZ-stärkste Gegner und hielt lange mit, um sich am Ende jedoch geschlagen geben müssen. Nach der Beschreibung von Niclas Huschenbeth hatte er auch die Partie gegen Eberhard Böckler nur knapp gewonnen. Die längste Partie spielte Siegfried Gaiser, der im Endspiel den Kürzeren zog. Am Ende gab es ein überzeugendes 25:0 für Huschenbeth, der damit den Schlusspunkt unter einen laut Vereinsmitteilung emotionalen, würdevollen und feierlichen Jubiläumstag vom Schachverein Friedrichshafen setzte.