Jetzt zählt jedes Grad: Stadt spart Öl und Gas ein

Jetzt zählt jedes Grad: Stadt spart Öl und Gas ein
Mitarbeiter Alfred Schuller beim Check in der Heizzentrale des Technischen Rathauses. (Bild: Stadt Friedrichshafen)

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Friedrichshafen – Möglichst schnell mit einfachen Maßnahmen, aber auch gezielt und langfristig will die Stadt Energie sparen und noch stärker den Blick auf erneuerbare Energien richten – und stellt sich damit nicht nur auf höhere Energiepreise und einen möglichen Einfuhrstopp für russisches Öl und Gas ein: „Energie einsparen ist fürs Klima genauso wichtig, hier gehen Klimaschutz und internationale Politik Hand in Hand“, betont Oberbürgermeister Andreas Brand.

Städte und Gemeinden benötigen Energie für Verwaltungsgebäude und Schulen, für Bibliotheken und vhs, für Mehrzweck- und Sporthallen, fürs Pflegeheim und für Kindergärten, für Museen und die Bäder, die Gebäude der Feuerwehr, Gemeindehäuser, Kinder- und Jugendtreffs und mehr. Genauso vielfältig sind die Möglichkeiten, Energie einzusparen. Noch vor Ostern haben Oberbürgermeister Andreas Brand und die Dezernenten Fabian Müller, Andreas Köster und Dieter Stauber die Mitarbeiter in der Verwaltung und den Einrichtungen von Stadt Friedrichshafen und Zeppelin-Stiftung angewiesen, erste, schnell zu ergreifende Maßnahmen sofort umzusetzen und weitere Maßnahmen zu prüfen.

In Summe kommen Stadt und Zeppelin-Stiftung auf rund 50 Gebäude und Räumlichkeiten, die von der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden und in denen Energie eingespart werden kann.

Konkret wurde als erster Schritt beschlossen, ab sofort und bis auf Weiteres in allen Gebäuden von Stadt und Zeppelin-Stiftung die Raumtemperatur um zwei Grad Celsius abzusenken. „Den ersten Schwerpunkt unserer Maßnahmen legen wir aufs Heizen mit Öl und Gas, hier wollen und müssen wir als Stadt unseren Beitrag mit Blick auf Putins Krieg in der Ukraine, mögliche Einfuhrstopps aber auch mit Blick aufs Klima leisten“, betont Oberbürgermeister Brand. „Ausnahme sollen mit Blick auf die besonderen Bedürfnisse der Nutzer unser Altenpflegeheim Karl-Olga-Haus, Seniorentreffs, Kindergärten und Schulen sein.“ Auch von der Stadt vermieteter Wohnraum ist von der Absenkung ausgenommen.

In allen anderen Gebäuden gilt: Entweder es wird von den verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Heizung zentral geregelt und um zwei Grad abgesenkt oder – wo eine zentrale Steuerung nicht möglich ist – die Heizkörper werden von Hand zurückgedreht. In einigen Gebäuden kann die Heizung ganz heruntergefahren werden, vor allem dort, wo die Heizung nicht auch für die Warmwasserversorgung genutzt wird.

Ob die Gebäude im Eigentum der Stadt oder der Zeppelin-Stiftung oder angemietet sind, ist dabei keine Frage: „Wir gehen hier vor wie jede Bürgerin und jeder Bürger: Der Verbrauch ist entscheidend, daran können wir im wahrsten Sinne des Wortes drehen“, sagt OB Brand. Laut Energieexperten spart jedes Grad weniger bei der Raumtemperatur sechs Prozent Gas oder Heizöl. Bei zwei Grad verdoppelt sich die Einsparung auf zwölf Prozent.

Auch in den Bädern wird gespart: Die Wassertemperatur wird um ein Grad Celsius reduziert, auch hier sind lediglich Kleinkindbecken ausgenommen. Im Sportbad wird im Saunabereich der Gaskamin, der für das stimmungsvolle Ambiente beim Saunieren dient, ausgeschaltet. Außerdem wird im Saunabereich sowie im Eingangsbereich die Raumtemperatur reduziert. Im Wellenfreibad Ailingen kann dagegen bei gewohnter Temperatur gebadet werden: Das Wasser wird dort regenerativ mit Solarthermie erwärmt.

Für Oberbürgermeister Andreas Brand und die Dezernenten handelt es sich bei den Maßnahmen um erste Schritte, denen weitere folgen können und sollen: „Wir möchten insgesamt wahrnehmbare und messbare Einsparungen erreichen“, sagt OB Brand.

„Natürlich ist uns bewusst, dass mit Blick auf den beginnenden Frühling und den Sommer die Einsparungen leichtfallen. Entscheidend wird sein, wie wir in die nächste Heizperiode gehen. Da wollen wir als Stadtverwaltung nicht nur Vorbild, sondern auch ehrgeizig sein.“ Für die Planung und Umsetzung der nächsten Schritte und Maßnahmen wird das städtische „Energieteam“ weitere nachhaltige Energieeinsparungen prüfen und auf den Weg bringen.

(Pressemitteilung: Stadt Friedrichshafen)