Jetzt ist wieder Heuschnupfenzeit – Tipps für leidgeprüfte Allergiker

Jetzt ist wieder Heuschnupfenzeit – Tipps für leidgeprüfte Allergiker
(Bild: pixabay)

Die häufigste Allergie in den Industrieländern ist der sogenannte Heuschnupfen. Allergiker kennen das: Die Nase läuft, die Augen tränen. Man freut sich, wenn man endlich wieder rausgehen kann und die Sonne scheint. Aber dann vermiesen einem diese fiesen Pollen den Spaziergang im Freien.

Allergisch ist man dabei allerdings nicht auf Heu, wie man aufgrund des Namens vermuten könnte, sondern auf Eiweiße in Pflanzenpollen aus der Luft. Die saisonale allergische Rhinitis, wie der Heuschnupfen in der Fachsprache bezeichnet wird, beschreibt dabei die Überempfindlichkeit des Körpers und die für Heuschnupfen charakteristische Entzündung der Nasenschleimhaut. Die Pollen lösen, wenn sie mit den Schleimhäuten von Atemwegen, Nase oder Augen in Berührung kommen, eine allergische Reaktion aus.

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Heuschnupfen tritt meist saisonal auf, kann aber auch ganzjährig oder mehrmals im Jahr auftreten, wenn eine Allergie gegen verschiedene Pollen besteht. Das erste Mal kommt Heuschnupfen häufig schon im Kindesalter vor und bleibt ein Leben lang. Er kann sich aber auch in einer späteren Lebensphase entwickeln.

Erste Symptome sind gerötete, brennende Augen, die jucken und tränen, Fließschnupfen und Niesreiz. Eine Verstopfte Nase und Atembeschwerden kommen dazu.

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Das Immunsystem reagiert auf Allergene, die eigentlich harmlos sind. In diesem Fall sind das Eiweiße, aus denen Pollen bestehen. Beim Kontakt mit diesen Eiweißen reagiert das Immunsystem mit Abwehr. Dabei sind Abwehrzellen aktiv, die Entzündungsbotenstoffe ausschütten — sie sorgen für die typischen Beschwerden des Heuschnupfen.

Die Arzneimittelindustrie bietet jede Menge Mittelchen gegen Heuschnupfen an, die in der Regel das Ausschütten der Histamine unterdrücken sollen. Histamine unterstützen den Körper bei der Abwehr gegen körperfremde Stoffe, aber leider oft auch gegen körpereigene oder völlig unschädliche Stoffe wie Blütenpollen. Dazu gehören auch Sprays, wie man sie in jeder Apotheke kaufen kann. Aber Vorsicht: Manche dieser Medikamente machen müde.

Viele schwören auch auf bestimmte Hausmittel.

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Hier finden Sie eine Auswahl von verschiedenen Hausmitteln: https://www.bildderfrau.de/gesundheit/article213493875/Hausmittel-gegen-Heuschnupfen-Allergie-Pollen.html

Neben den angesprochenen Arzneien kann auch die Beachtung von bestimmten Regeln Linderung verschaffen. Am besten ist es, in dieser Jahreszeit Bäume und Sträucher zu meiden, die gerade Pollensaison haben. Dazu gehören Hasel und Erle, die gerade Hochsaison haben. Ihnen folgen Pappel, Weide und Birke.

Ein weiterer Tipp:

Fenster nur kurz zum Stoßlüften öffnen. Haare sollte man immer am Abend waschen, weil sich in ihnen Pollen festsetzen und beim Schlafen Probleme bereiten.

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Bewährt hat sich auch, Kleidung, die man untertags, vor allem draußen getragen hat, nicht im Schlafzimmer abzulegen, sondern in anderen Räumen.  Glatte Oberflächen in der Wohnung sollte man häufiger abwischen, weil sich auf ihnen Pollen ablagern können. Auch sollte man Wäsche nicht im Freien trocknen.

Auf jeden Fall sollten sich Betroffene beim Arzt testen lassen, gegen welche Pollen sie allergisch reagieren.

Der Pricktest ist das beliebteste Allergietest-Verfahren. Sein Name kündigt schon an, was dabei passiert: „Prick“ heißt „stechen“ oder „Stich“. Der Arzt tröpfelt allergenhaltige Lösungen auf Ihre Haut und sticht bzw. ritzt diese leicht an. Die Flüssigkeit gelangt in die Haut und löst im Fall einer Allergie an der entsprechenden Stelle eine Hautreaktion aus. Ist man gegen einen Stoff nicht  allergisch, passiert an der entsprechenden Hautstelle nichts. Damit erhält man einen genauen Nachweis seiner Allergien – schnell und ambulant in der Praxis des Facharztes.

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Vielen Leidgenossen hilft auch eine sogenannte Hypersensibilisierung, die in vom Arzt vorgenommen werden muss. Bei einer Hypersensibilisierung wird der Körper mit kleinen Mengen des Allergens in Kontakt gebracht. Das Immunsystem soll dabei lernen, den allergieauslösenden Stoff zu tolerieren.

Wenn es ganz schlimm wird, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen um eine Erkrankung an Asthma, das chronisch werden kann, zu vermeiden.

Wann und warum Heuschnupfen entsteht, ist ungeklärt.

Die Veranlagung ist vererbbar. Möglicherweise könnte ein Grund für die Entstehung auch die Hygiene darstellen. Die Hypothese: Bei stark ausgeprägter Hygiene in der Kindheit könnte eine Unterforderung des Immunsystems entstehen, das dann gegen harmlose Substanzen vorgeht. Außerdem weiß man: Kinder, die bei rauchenden Eltern aufwachsen, haben ein stark erhöhtes Risiko, an Heuschnupfen, Asthma oder anderen Allergien zu erkranken.

Oft entsteht auch eine sogenannte Kreuzallergie. Eine Kreuzallergie entsteht, weil die allergieauslösenden Pollen-Eiweiße ähnlich zu Eiweißen aus der Nahrung sind. Die Symptome: Jucken, Kratzen, Brennen und Kribbeln im Mundraum, z.B. bei Äpfeln und Nüssen. Den Genuss sollte man dann auf jeden Fall vermeiden. Im schlimmsten Fall droht Erstickungsgefahr.

Kommen Sie gut durch die Pollenzeit!

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