Im Oberdorfer Traditionsgasthof „Adler“ herrschen gemischte Gefühle

Muss seine Türen vorerst nun auch schließen: der Landgasthof Adler in Langenargen-Oberdorf.
Muss seine Türen vorerst nun auch schließen: der Landgasthof Adler in Langenargen-Oberdorf. (Bild: Screenshot Website adler-oberdorf.de)

Oberdorf (tmy) – Die Geschichte des „Landgasthof Adler“ in Langenargen-Oberdorf reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, seit 1988 betreiben die Wirtsleute Christoph und Birgit Kugel mit ihren Söhnen das allseits beliebte Ausflugsziel in Bodenseenähe mit angeschlossenem Hotelbetrieb. Ja, und auch Familie Kugel sieht den „Lockdown light“ mit gemischten Gefühlen.

„Ich muss zugeben, dass ich schon etwas sprachlos bin. Der sogenannte ‚Lockdown light’ trifft die ohnehin schon geschwächte Gastronomie mitten ins Herz“, sagt Birgit Kugel. „Der ‚Wellenbrecher’ zieht die Branche in einen Sog, aus dem es extrem schwer ist, sich zu befreien, was für viele Betriebe das Aus bedeuten wird.“

Nur gut aus Sicht der Familie, dass man für den November ohnehin Jahresurlaub geplant hat, also den Betrieb sowieso hätte ruhen lassen. Dennoch fühlt die Wirtin mit anderen Kolleginnen und Kollegen aus der Region mit, wenn sie sagt: „Diese Entscheidung ist für unsere Branche fatal. Was kommt im Dezember und insbesondere danach? Man wird sehen!“

Kritisch sieht Birgit Kugel auch, dass die Gastronomie schließen muss, obwohl man nachweislich gut funktionierende Hygienekonzepte entwickelte und gastgewerbliche Betriebe bisher nicht zu den sogenannten „Pandemietreibern“ zählten. „Menschen möchten gerade in dieser Zeit ungern alleine sein und haben ihre Gaststätte aufgesucht“, erklärt Kugel. „Daher stelle ich die Frage, ob solche mitunter existenzgefährdenden Schließungen notwendig sind?“

Ob das Adler-Team nach seinen Betriebsferien – wie beim ersten Lockdown – „Essen to go“, also einen Abholservice für Speisen anbieten wird, darüber haben sich Birgit Kugel und ihre Familie noch keine konkreten Gedanken gemacht. Zu unerwartet kam dieser erneute „Stopp“.

Ob – und wenn ja – was der „Adler“ anbieten wird, wird zeitnah auf der Website unter www.adler-oberdorf.de kommuniziert.