Im Landkreis Ravensburg weniger Asthmapatienten

Nach der Diagnose von Asthma bronchiale haben die Patienten gute Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf durch die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm (DMP) positiv zu beeinflussen.
Nach der Diagnose von Asthma bronchiale haben die Patienten gute Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf durch die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm (DMP) positiv zu beeinflussen. (Bild: pixabay)

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Ravensburg – Die Menschen im Landkreis Ravensburg leiden weniger oft an Asthma bronchiale als der Durchschnitt der Baden-Württemberger. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in seinem gerade vorgelegten Gesundheitsatlas Asthma. Laut dem Bericht liegt die Asthmahäufigkeit im landesweiten Durchschnitt bei 3,7 Prozent, im Landkreis Ravensburg beträgt sie 3,3 Prozent. Der „Gesundheitsatlas Deutschland“ zu Asthma bronchiale steht unter gesundheitsatlas-deutschland.wido.bv.aok.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Der Anteil an Asthmapatienten liegt im Landkreis Ravensburg etwas niedriger als in den Nachbarkreisen: Im Bodenseekreis beträgt sie 3,8 Prozent, im Landkreis Sigmaringen 3,5 Prozent. Insgesamt leidet die baden-württembergische Bevölkerung seltener an Asthma bronchiale als die Einwohner der meisten anderen Bundesländer, der Bundesschnitt beträgt 4,2 Prozent. In ganz Baden-Württemberg waren 2018 rund 410.000 Menschen an Asthma erkrankt. In den Reihen ihrer eigenen Versicherten ermittelte die AOK Bodensee-Oberschwaben zum gleichen Zeitpunkt 10.401 Versicherte, die wegen Asthmas in Behandlung waren. Rund 4.430 von ihnen kamen aus dem Landkreis Ravensburg.

Zu den Risikofaktoren, die Asthma verursachen können, zählen allergische Erkrankungen, eine genetische Veranlagung, Luftverschmutzung sowie eingeatmete lungenschädigende Stoffe wie Tabakrauch. Tendenziell sind Großstädter häufiger von Asthma betroffen als die Menschen im ländlichen Raum. Möglicherweise lässt sich dies durch die Luftqualität erklären, aber auch Alter und Geschlecht sind wichtige Einflussfaktoren. So sind bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre zunächst Jungen deutlich häufiger von Asthma betroffen als Mädchen. Mit zunehmendem Alter tritt die Krankheit dagegen häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Am häufigsten sind im Südwesten Frauen in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre betroffen (6,3 Prozent). Begründet werden könnte das damit, dass bei Jungen die Bronchien häufig enger sind als bei Mädchen, im Erwachsenenalter dagegen bei Männern größer als bei Frauen. Weitere Gründe für die Alters- und Geschlechtsunterschiede könnten auch hormonelle Einflüsse sein.

Selbst nach einer Diagnose von Asthma bronchiale haben die Patienten gute Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf durch die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm (DMP) positiv zu beeinflussen. Entscheidend ist – neben einer strukturierten Therapie – auch ein gesunder Lebensstil. Neben dem Rauchen können auch eine ungesunde Ernährung und daraus resultierendes Übergewicht Asthma befördern. Sportliche Aktivitäten dagegen stärken die Fitness und Belastbarkeit. Hinsichtlich Corona weisen erste Studienergebnisse darauf hin, dass bei einem gut kontrollierten Asthma nicht von einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ausgegangen werden kann.

aok-bw-presse.de