„Hyänenbande“: Deutschlands U21 holt zum dritten Mal den EM-Titel!

Deutschlands U21 siegte gegen Portugal knapp, aber verdient mit 1:0.
Deutschlands U21 siegte gegen Portugal knapp, aber verdient mit 1:0. (Bild: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON)

Ljubljana/Slowenien (dab) – Deutschlands U21-Fußballnationalmannschaft ist auf dem Gipfel Europas angekommen: Mit einer überzeugenden Leistung besiegte die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Kuntz die Auswahl Portugals mit 1:0. Für den entscheidenden Treffer sorgte Torjäger Lukas Nmecha in der 49. Minute, damit sicherte sich die DFB-Auswahl zum dritten Mal nach 2009 und 2017 den EM-Titel.

„Ich blicke heute auf den gesamten Weg, den wir gemeinsam gegangen sind, zurück. Ich könnte jetzt die Einzelschicksale von jedem aufzählen – aber kurz gesagt: es ist unglaublich, was die Jungs geleistet haben. Sie sind eine Hyänenbande“, freute sich Stefan Kuntz, für den es nach 2017 der zweite EM-Titel als U21-Trainer ist.

Die DFB-Elf steigerte sich über den Turnierverlauf kontinuierlich, vom Qualifikationsbeginn im Herbst 2019 bis zum jetzigen Triumph in Slowenien. Im Gegensatz zu anderen U-Auswahlen gab es in der deutschen Mannschaft keinen Star, ganz in alter Tradition führten Teamgeist und Einsatzwille, gepaart mit der jeweils passenden Taktik, zum Titelgewinn.

Erfrischend ehrlich und authentisch waren die Interviews nach dem Finale, das vor 4.883 Zuschauern stattfand, am Sonntagabend. Auf die Frage, ob man sich nun betrinken werde, antwortete Torhüter Finn Dahmen kurz und knapp: „Ja, definitiv!“ Das ein oder andere Kaltgetränk sei den Spielern nach der kräftezehrenden Saison erlaubt, am Montag geht es für die meisten ohnehin direkt in den wohlverdienten Urlaub.

Auch Linksverteidiger David Raum war euphorisch: „Das ist einfach geil. Wir sind Europameister, das ist unfassbar.“ Lukas Nmecha konnte sein Glück kaum fassen: „Nicht viele Leute haben an uns geglaubt. Wir haben einen vorbildlichen Teamgeist und sehr viel Talent. Das war vielleicht das wichtigste Tor meiner bisherigen Karriere!“

Über 90 Minuten agierte Deutschland konzentriert, allerdings musste man zur Pause anerkennen, dass die Portugiesen das technisch stärkere Team waren. Der Ball lief schneller in deren Reihen, die größte Möglichkeit verzeichnete dennoch die DFB-Elf durch Florian Wirtz, dessen abgefälschter Schuss in der 15. Minute die Latte traf. Kurz danach hätte Lukas Nmecha bereits sein Tor machen können, Portugals Schlussmann Diogo Costa reagierte jedoch glänzend.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel entschied Nmecha das nächste Duell mit Costa dann für sich, als er nach herrlicher Vorlage von Ridle Baku den Torhüter umkurvte und eiskalt einschob. In der Folge fiel den Portugiesen nicht mehr viel ein, Deutschlands Torhüter Finn Dahmen verlebte im Vergleich zum bisherigen Turnierverlauf einen eher ruhigen Abend.

Für Stefan Kuntz und die U21 steht mit dem Titelgewinn auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio fest. Das nächste Highlight ist also nicht allzu weit entfernt.