Hummelhotline startet wieder

Mit der Hummelhotline kann man ganz leicht die verschiedenen Hummelarten unterscheiden.
Mit der Hummelhotline kann man ganz leicht die verschiedenen Hummelarten unterscheiden. (Bild: Johannes Selmasberger)

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Sie möchten lernen, die hübschen Hummeln im Garten besser zu unterscheiden? Kein Problem: Der BN ruft auch in diesem Jahr wieder zur Mitmachaktion „Hummelhotline“ auf. Das Projekt des BUND Naturschutz und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI) läuft von Frühlingsanfang bis Ostermontag.

Trotz kühler Temperaturen sind bereits die ersten Hummeln unterwegs. Mit dem Frühlingsbeginn am 20. März startet deshalb wieder die Hummelhotline des BUND Naturschutz. Mittlerweile schon zum fünften Mal. „Ziel des Projektes ist es, mehr über die verschiedenen Hummelarten in Bayern zu erfahren und die Menschen für die Natur vor der Haustür zu begeistern“, erklärt Projektleiterin Martina Gehret.

Mitmachen ist ganz einfach: Jeder der Hummeln entdeckt, kann über WhatsApp Fotos der Tiere mit Postleitzahl und Funddatum an die Hummelhotline 0151-18460163 schicken. Das Expertenteam des IfBI bestimmt umgehend die jeweilige Hummelart und sendet eine Antwort zurück. Letztes Jahr beteiligten sich 1.200 interessierte Hummelfreunde und schickten über 3.200 Fotos zur Artbestimmung.

Insgesamt wurden 1.500 Hummeln abgelichtet und deren Art bestimmt. Auf Platz eins der am häufigsten gemeldeten Hummelarten landete mit großem Abstand die Erdhummel (606 Tiere), danach folgten Wiesenhummel (252) und Steinhummel (197). Die Ackerhummel musste sich mit Platz 4 (196) zufriedengeben und auf den Plätzen 5 und 6 kamen Garten- (119) und Baumhummel (96). Weitaus weniger häufig wurden Kuckuckshummeln (Platz 7), Bunte Hummeln (Platz 8) und Veränderliche Hummeln (Platz 9) entdeckt.

Über 110 Hummeln konnten leider nicht bestimmt werden. „Das kann an der Qualität der Fotos liegen oder auch daran, dass einige Hummelarten sich äußerlich sehr ähneln. Besonders schwierig ist die Bestimmung der sogenannten Kuckuckshummelarten, die häufig mit den Wirtsarten verwechselt werden“, so Klaus Mandery, Leiter des IfBI.

Neben den Hummelbildern wurden den Experten im letzten Jahr auch Fotos von anderen Wildbienenarten oder besonders flauschigen Fliegen zugeschickt, wie etwa von der gehörnten Mauerbiene oder von Wollschwebern. Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Ungefähr zwei Drittel davon stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. In unseren Gärten und

Parks können wir nur noch sieben Hummelarten häufig beobachten. Leider schrumpft auch ihre Zahl dramatisch, da sich ihr Lebensraum zusehends verkleinert. Besonders leiden die Tiere unter dem fortschreitenden Flächenverbrauch, einer intensiven Landwirtschaft mit Überdüngung, pflegeleichten Schottergärten, dem Abmähen blühender Flächen und natürlich dem Klimawandel. Insgesamt führen diese Probleme zu einem Rückgang der Artenanzahl. Aus diesem Grund hat es sich der BUND Naturschutz zur Aufgabe gemacht, die flauschigen Brummer und deren Lebensräume zu schützen.

Mehr Infos unter:

https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/welche-hummel-ist-das.

(Pressemitteilung: Bund Naturschutz Kreisgruppe Lindau)