Rebecca und Franziska hatten die Nase voll von rutschenden und unvorteilhaft vor dem Bauch geknoteten Jacken. Also erfanden sie einen Tragegurt, der dieses Problem lösen sollte. Und ihr „TRACOLLA“ soll jetzt Einzug in viele Kleiderschränke halten.
Von Münsingen nach München. Franziska (28) kommt ursprünglich von der Schwäbischen Alb. Zum Studium ging sie nach Ravensburg und dort traf sie Rebecca (30) aus Wangen. Die Mädels freundeten sich schnell an und stellten fest, dass sie zusammen ein super Team sind. Als sie zum Arbeiten beziehungsweise um den Master zu machen, weiter nach München zogen, blieben sie zusammen. In ihrer WG gründeten sie im September 2021 ihr gemeinsames Unternehmen „TRACOLLA München“.
Tracolla ist italienisch und heißt übersetzt Tragegurt. Und genau den haben die Mädels entwickelt. Als sie zusammen auf Reisen durch den Flughafen sprinteten, schwer bepackt mit Koffern, Jacken, Tickets und Co., kamen sie auf die Idee für ihren Tracolla. „Ich dachte mir, wie praktisch es doch wäre, die Jacke einfach auf dem Rücken oder über der Schulter zu tragen. Dann hätte ich die Hände frei“, erzählt Franziska. Und damit war der Grundstein auch schon gelegt.
Rebecca ist Marketingexpertin, Franziska im Vertrieb. Zusammen eine gute Kombination, um ein neues Produkt auf den Markt zu werfen. Franziska lacht: „Ich konnte das noch nie leiden, die Jackenärmel vor dem Bauch zu verknoten. Das rutscht und sieht auch nicht besonders vorteilhaft aus. Und es gibt ja mehr als genug Situationen, in denen man schon eine Jacke braucht, sie dann im Verlauf des Tages oder während der Aktivität halt stört. Beim Wandern, am Flughafen, eigentlich überall wo man Temperaturunterschiede ausgleichen muss. Und die Jacke die ganze Zeit unter dem Arm geklemmt zu schleppen oder in die Handtasche oder den Rucksack zu stopfen, ist halt auch nur eine Notlösung.“
Der TRACOLLA soll dieses Problem lösen. Mit Clips und Gurt kann man sich die Klamotte, wie eine Handtasche, über die Schulter werfen oder den Gurt so einstellen, dass man die Jacke auf dem Rücken tragen kann. Aktuell gibt es nur ein Modell in schwarz, das für Männer und Frauen passt. Franziska hat aber Pläne für ihren Tracolla: Es wird auf jeden Fall weitere Variante geben. In Neon-Pink, im Trachten-Look. Der Tracolla soll ein modisches Accessoire für jede Garderobe werden. Er ist so klein, dass er in jede Handtasche passt und die Mädels aus München wünschen sich, dass er bald in möglichst viele Handtaschen einzieht.
Ob der Tracolla seinen Siegeszug antritt, wird sich noch zeigen. Er ist jedenfalls ein echt schwäbisches Produkt. Produziert wird er in Augsburg und der erste Laden, der ihn verkauft, ist Leder Baum in Ehingen. Da haben Franziska und Rebecca aus der bayerischen Landeshauptstadt noch Connections zur alten Heimat. Und in der gäbe es ja ausreichend Möglichkeiten, den Tragegurt auf der ein oder anderen Wanderung zu nutzen.