HSG Konstanz stattet sieben eigene Jugendspieler mit Verträgen für Drittliga-U23 aus

Die HSG Konstanz stattet sieben eigene Jugendspieler mit Verträgen für die Drittliga-U23 aus.
Die HSG Konstanz stattet sieben eigene Jugendspieler mit Verträgen für die Drittliga-U23 aus. (Bild: Peter Pisa)

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Von Andreas Joas

Konstanz – Sieben auf einen Streich: Die HSG Konstanz setzt konsequent weiter auf ihren Konstanzer Weg und die eigenen Talente aus dem von der Handball-Bundesliga mit dem Jugendzertifikat für exzellente Jugendarbeit ausgezeichneten Nachwuchsbereich.

Gleich sieben A-Jugend-Bundesligaspieler der letzten Saison erhalten einen Vertrag und werden in die in der 3. Liga spielende U23 übernommen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Talente in die U23 dazu stoßen“, sagt Matthias Stocker, Leiter des Nachwuchsbereiches.

Während die U23 schon seit ein paar Wochen unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes und mit regelmäßigen Testungen wieder trainiert, bastelt Matthias Stocker am neuen Kader für die künftigen Trainer Vitor de Faria Baricelli und Benjamin Schweda. Große Freude herrscht dabei über die sich auszahlende intensive Jugendarbeit. Gleich sieben Talente aus der A-Jugend werden den Kader der dann noch einmal weiter verjüngten Zweitliga-Reserve verstärken.

„Es ist zwar schade, dass die Jungs das letzte A-Jugendjahr, in dem sie nur sehr wenige Spiele bestreiten konnten, nicht wiederholen dürfen“, trauert Stocker einem nicht umgesetzten Vorschlag mehrerer Vereine nach. Dafür können sich die eigenen Nachwuchskräfte in der 3. Liga beweisen, müssen dafür aber auch noch „hart arbeiten“, so Stocker. „Es ist eine tolle Sache, dass wir sieben Spieler aus der eigenen Jugend mit einem Vertrag für die U23 und dem Vertrauen ausstatten können. Nun sollen sie von den Etablierten lernen.“

Aktuellste Beispiele für den Konstanzer Weg sind die Eigengewächse Constantin Eich, Jan Stotten, Nico Koch, Jens Koester, Leandro Lioi, Adam Czako und Marvin Böhlefeld. Dazu stoßen noch die beiden Talente Gianluca Herbel und Jo Knipp aus dem Handball-Internat der Rhein-Neckar Löwen und sollen den Weggang von Jerome Portmann (Kreuzlingen), Patrick Volz (Balingen II), Rohat Sahin (Melsungen II), Hendrik Dahm (Mimmenhausen) und Benjamin Schweda, der nach einer schweren Knieverletzung seine Spielerkarriere beendet und das Amt des Co-Trainers übernimmt, kompensieren. Zudem kehrte Jonas Hadlich nach langer Verletzungspause wieder zurück.

Stocker ist vom großen Potenzial seiner Youngsters überzeugt. Bei Constantin Eich etwa lobt er dessen Abwehrqualitäten. „Er ist ein Allrounder mit Talent. Seine Durchsetzungsstärke im Angriff wollen wir weiter ausbauen.“ Linkshänder Jan Stotten konnte in der A-Jugend sowohl im Angriff als auch der Abwehr überzeugen und wird vom 33-Jährigen für sein „Riesenpotenzial“ hervorgehoben. „Er wird sich seine Spielanteile im rechten Rückraum mit Sicherheit holen“, sagt er.

Nico Koch hat als ideenreicher Allrounder dazu ebenfalls alle Möglichkeiten. Stocker: „Er macht nicht das, was man erwartet, ist im Angriff schon weit und hat ein gutes Auge. Mit seinen überraschenden Aktionen bereichert er jede Mannschaft.“

Körperliche Präsenz bringt Kreisläufer Jens Koester mit, der über ein unkonventionelles Angriffsspiel verfügt. Als „clever“ wird er beschrieben, mit einem guten Raumempfinden.

„Das Talent hat er, Kraft muss er noch weiter zulegen“, erklärt der gebürtige Spaichinger und ist glücklich darüber, dass der schon für die Schweizer Jugend-Nationalmannschaft aktive Leandro Lioi nach langer Verletzungspause langsam wieder zurück zu alter Form findet, dabei aber alle Zeit bekommen soll. Der talentierte Linkshänder soll auf Rechtsaußen zusammen mit Felix Fehrenbach ein starkes Gespann bilden

Ein Rohdiamant ist Adam Czako, Bruder von Zweitliga-Linksaußen Aron Czako. Ein „absolutes Talent“ in Stockers Augen. „Er besticht durch seinen starken Wurf, hat großes Potenzial und macht es auch in der Abwehr gut. Er war eine Bereicherung für die A-Jugend und wird uns im linken Rückraum neue Qualitäten bringen.“

Zuletzt konnte noch Linksaußen Marvin Böhlefeld doch gehalten werden. Zwischenzeitlich war schon seine Rückkehr nach St. Georgen zu seinem Heimatverein geplant, doch in den Bundesligaspielen mit der HSG stach er hervor und hinterließ bleibenden Eindruck. „Ein Dank geht an St. Georgen, dass sie Marvin die Chance geben, sich bei uns zu beweisen. Er hat sich toll entwickelt“, findet der ehemalige Zweitligaspieler.

Zusätzlich wird Torwart Konstantin Pauli bei der Konstanzer U23 regelmäßig mittrainieren, soll aber viel Spielzeit bei seinem Heimatverein TV Spaichingen in der Landesliga sammeln. Seine Entwicklung wird man in Konstanz genau beobachten.

Genauso wie den weiteren erfolgreichen Werdegang der im eigenen Club ausgebildeten großen Nachwuchstalente in einer extrem jungen U23-Mannschaft, die vom erfahrenen Kai Mittendorf und den jungen Leistungsträgern um Joel Mauch, Lars Michelberger, Lukas Herrmann, Pascal Mack und Felix Fehrenbach angeführt werden soll.