HSG Konstanz möchte in Hagen „da sein, wenn sich die Chance ergibt“

Kapitän Michel Stotz von der HSG Konstanz im Spiel gegen Dormagen.
Kapitän Michel Stotz von der HSG Konstanz im Spiel gegen Dormagen. (Bild: Peter Pisa)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Große Freude herrschte bei der HSG Konstanz nach den zwei gewonnenen Big Points am Mittwoch gegen Dormagen. Mit den Zählern zehn und elf schloss die HSG zudem zum VfL Eintracht Hagen auf. Zum Abschluss der Englischen Woche gastieren die Konstanzer am Sonntag, 16 Uhr, genau dort: Beim unmittelbaren Tabellennachbarn „zur nächsten großen Chance“, so Jörg Lützelberger.

Planungen für die 1. Bundesliga in Hagen

Schließlich könnten die Voraussetzungen, auch wenn die beiden Clubs aktuell sportlich nur ein Punkt trennt, kaum unterschiedlicher sein. Die Planungen in Hagen sind – mittelfristig – ganz klar auf die 1. Bundesliga ausgelegt. Dazu lässt Investor und Vorsitzender Detlef Spruth eine neue Multifunktionshalle mit Glasboden für zunächst 3.000, später 5.000 Zuschauer bauen.

Nach Platz sieben in der letzten Saison kamen starke und sehr erfahrene Neuzugänge wie Frederic Stüber und Maurice Paske vom TV Emsdetten, Valentin Spohn aus der 1. Bundesliga (Lübbecke), Kim Voss-Fels (Ferndorf) sowie Pierre Busch vom TV Großwallstadt und Arvid Dagunski (SGSH Dragons) zum finanzstarken Club, der sich in den letzten Spielen im Aufwärtstrend befindet. Gegen Dessau gab es einen Heimsieg, bei Nordhorn-Lingen und in Eisenach war die Eintracht nahe dran und verlor mit zwei Toren Differenz.

Leistungskurve bei der HSG zeigt nach oben

Bei der HSG Konstanz zeigt die Leistungskurve ebenfalls klar nach oben. Nach einem guten Spiel in Potsdam konnten die Gelb-Blauen mit der frenetischen Unterstützung der eigenen Anhänger am Mittwoch zwei Big Points gegen Dormagen erkämpfen und steigerten sich im Laufe des Spiels enorm. „Es macht Spaß zu gewinnen. Das ist im Sport die Bestätigung für die Richtigkeit der Arbeit“, freute sich Lützelberger, möchte aber auch, dass die Situation realistisch eingeordnet wird.

So sei bei Erfolgen nicht alles gut, bei Niederlagen auch nicht alles schlecht. „Aber es tut gut und wir fahren jetzt mit viel Freude nach Hagen“, lächelt der Head Coach. Am Samstagmorgen wird er sein Team noch einmal zum Training in die Schänzle-Sporthalle bitten, ehe es nach einem gemeinsamen Mittagessen schon wieder in den Mannschaftsbus geht. Einige Blessuren bereiten ihm noch ein paar Sorgen, doch die medizinische Abteilung arbeitet mit Hochdruck daran, bis zum Spieltag möglichst alle Spieler wieder einsatzbereit zu bekommen.

„Riesige Chance in Hagen“

Im Hinspiel, das auf keinem hohen Niveau stand und extrem zerfahren war, entführte Hagen souverän mit 30:23 beide Punkte vom Bodensee. Das Spiel fiel noch in die Anfangsphase der Saison, in der die HSG sich erst noch an das Niveau in der 2. Bundesliga herantasten musste und am Anfang der Entwicklung befand. „Hagen war damals nicht in der besten Verfassung – wir aber auch nicht“, fasst Lützelberger mit einem Lächeln kompakt zusammen.

„Hagen hat eine unglaubliche Qualität im Kader und wir haben Pouya Norouzi damals nicht in den Griff bekommen“, erinnert er sich an den iranischen Nationalspieler, der bislang 82 Mal selbst traf und 52 Assists für seine Mitspieler auflegte. „Hagen ist nun in deutlicher besserer Form“, weiß der 37-Jährige – seine Mannschaft allerdings ebenso. „Ich sehe für uns am Sonntag eine riesige Chance.“ Sollte seiner Mannschaft die Überraschung in Hagen gelingen, würden die beiden Teams die Plätze in der Tabelle tauschen und die HSG auf den ersten Nichtabstiegsplatz klettern. „Wenn sich eine Chance ergibt, wollen wir da sein“, unterstreicht er. „Deshalb fahren wir mit viel Motivation und großer Energie nach Hagen zu einem attraktiven Duell, in dem wir wieder alles rausholen, an unser Optimum kommen und den Druck auf Hagen erhöhen wollen.“

HSG-Ultras Velbert und HSG-Fanclub Baden-Trollz sorgen für Support

Eine Vorentscheidung wird bei danach noch 16 verbleibenden Begegnungen ohnehin nicht fallen. Wichtig ist die Partie dennoch allemal. Umso glücklicher sind die Verantwortlichen der HSG, dass die Mannschaft auch auswärts auf zahlreiche Unterstützung bauen können wird. Sowohl die HSG-Ultras Velbert als auch der HSG-Fanclub Baden-Trollz werden für ordentlich Stimmung auf der Tribüne sorgen. Zusammen mit dem Wissen, dass man wieder voll drin in der stärksten zweiten Liga der Welt ist, eine gute Ausgangsposition für das Duell in Nordrhein-Westfalen.

In einer starken kämpferischen Performance am Mittwoch war für Lützelberger zudem auch handballerisch „viel Gutes dabei. Am Ende hat etwas die Kaltschnäuzigkeit gefehlt.“ Doch wie kam das Selbstvertrauen zurück, für das vorrangig Erfolgserlebnisse nötig sind? Eine Henne-Ei-Frage für den Sportwissenschaftler. „Man benötigt einen großen Zusammenhalt im Team – und natürlich Erfolge“, erklärt er. „Beides bedingt sich gegenseitig.“

Zielstrebig, zuversichtlich und mutig sein

Es gebe aber auch Strategien, dies zu entwickeln, wenn „nicht alles super läuft.“ Zielstrebig und mutig sein fordert er daher auch wieder in Hagen. Gute Beispiele dafür sind Kapitän Michel Stotz und Niklas Ingenpaß, die mit ihrer Konsistenz, Geradlinigkeit und Zuversicht vorangehen. Eine gewisse Reife und Lockerheit hilft dabei, die zweitjüngste Mannschaft der Liga mitzureißen und die Dinge „in den richtigen Kontext zu stellen“, so Lützelberger. Das Trainerteam um den ehemaligen Bundesligaprofi, Vitor Baricelli, Maximilian Wolf und Daniel Eblen versucht dies vorzuleben.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Nächstes Heimspiel schon am kommenden Freitag

Am Freitag, 3. März, ist um 20 Uhr dann schon der fünffache Europapokalgewinner TV Großwallstadt zum nächsten Heimspiel in der Schänzle-Hölle zu Gast. Tickets sind im Vorverkauf zwei Euro vergünstigt unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

(Vereinsmitteilung: HSG Konstanz/Andreas Joas)