Die letzten Wünsche erfüllen Hospizarbeit und Sterbebegleitung mehr in den Blickpunkt rücken

Ein letztes Mal noch…: Die Umsetzung der Wünsche ist oft von hohen organisatorischen Aufwänden abhängig und wird von Ehrenamtlichen ermöglicht.
Ein letztes Mal noch…: Die Umsetzung der Wünsche ist oft von hohen organisatorischen Aufwänden abhängig und wird von Ehrenamtlichen ermöglicht. (Bild: DRK)

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Die Betreuung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen ist ein Gebot der Menschlichkeit. Nicht zuletzt deshalb engagiert sich das Bayerische Rote Kreuz auf sehr vielfältige Weise in der Hospizarbeit und Sterbebegleitung.

Dazu zählen die elf sogenannten „Herzenswunsch Hospizmobile“ des BRK, aber auch die Arbeit des Vereins „Letzter Wunsch e. V.“, gegründet durch die Sozialservice-Gesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes GmbH im Jahr 2018. Seitdem erfüllt der Verein kleine und ganz große Wünsche für Menschen mit nicht heilbaren Erkrankungen bei zugleich begrenzter Lebenserwartung. 

Der Verein lud am 18. März zu einem Austauschtreffen ein, an dem auch die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, und die Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Brigitte Meyer, teilnahmen um mit Vertretern aus den Kreis- und Bezirksverbänden des Bayerischen Roten Kreuzes die Weichen für eine Intensivierung der Hospizarbeit und Sterbebegleitung im Bayerischen Roten Kreuzes zu legen.

Inbegriff von Menschlichkeit

Dabei betonte Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes: „Hospizarbeit ist weit mehr als Beistand in den letzten Stunden im Leben eines Menschen. Sie ist der Inbegriff von Menschlichkeit, Würde und Fürsorge. Umso wichtiger ist es, dass diese Angebote ausgebaut und bekannter gemacht werden.“

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, letzte Wünsche zu erfüllen – ermöglicht durch Spenden. „Dazu zählen vermeintlich kleine, aber auch ganz große Wünsche“, erklärte BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer und ergänzte Beispiele der vergangenen Monate: „Ein letztes Mal die Beine ins adriatische Meer strecken, eine Shoppingtour durch Bad Reichenhall oder eine frische Dauerwelle beim Friseur. Wir machen’s möglich!“

Komplexe Vorarbeit

Die Umsetzung der Wünsche ist oft von hohen organisatorischen Aufwänden abhängig und wird von Ehrenamtlichen ermöglicht. Abstimmungen mit dem Zielort sind notwendig, die Barrierefreiheit muss überall gegeben sein oder kurzfristig geschaffen werden. Darüber hinaus müssen die Transporte, die das Bayerische Rote Kreuz durch eigens angeschaffte Hospizmobile durchführt, medizinisch begleitet werden. In vielen Fällen ist komplexe Medizintechnik mitzuführen und zu überwachen.

All das benötigt Zeit und Vorlauf, daher appellierte Vizepräsidentin Meyer: „Es ist wichtig, dass die Erfüllung letzter Wünsche als integraler Bestandteil einer würdevollen Sterbebegleitung gesehen und beachtet wird. Dabei muss der betroffene Mensch mit seinen Wünschen im Mittelpunkt stehen. Es ist auch wichtig, dass diese Wünsche so frühzeitig wie möglich an die Herzenswunsch Hospizmobile und den Verein herangetragen werden.“

(Pressemitteilung: DRK/BRK)