Hoher Besuch am Bodensee: Olaf Scholz besucht ZF

Besuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz bei ZF. Halbleiter sind das neue Getriebe: Bundeskanzler Olaf Scholz (links), ZF-Vorstandsvorsitzender Wolf-Henning Scheider beim Betrachten der 800-Volt-Siliziumkarbid-Leistungselektronik für elektrisch angetriebene Fahrzeuge.
Besuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz bei ZF. Halbleiter sind das neue Getriebe: Bundeskanzler Olaf Scholz (links), ZF-Vorstandsvorsitzender Wolf-Henning Scheider beim Betrachten der 800-Volt-Siliziumkarbid-Leistungselektronik für elektrisch angetriebene Fahrzeuge. (Bild: ZF)

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Wie grundlegend der Wandel für die Unternehmen der Automobilindustrie ist, hat Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch des Technologiekonzerns ZF erlebt. Scholz nahm sich auch Zeit für die Fragen und Perspektiven der jungen Auszubildenden.

Das Unternehmen zeigte dem deutschen Regierungschef, dass Software und Leistungselektronik künftig das elektrisch angetriebene Auto der Zukunft prägen werden. „Die Digitalisierung revolutioniert den Mobilitätssektor“, sagte Wolf-Henning Scheider, der Vorstandsvorsitzende von ZF.

Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich beeindruckt vom Weg, den das Unternehmen auf dem Weg der Transformation in den vergangenen Jahren schon gegangen ist. „Man geht hier wieder weg mit großer Zuversicht. Denn das ist ja vielleicht das Wichtigste, was wir über das Unternehmen sagen können: Wir haben die besten Aussichten, dass wir bei der Zukunft mitmischen, bei den Fragen, die wichtig sind für die Welt“, sagte Scholz. „Wir haben hier gesehen, welche Bedeutung Technik, die hier entwickelt worden ist, für die Windkraftindustrie und für eine Zukunft hat, in der wir CO2-neutrale Mobilität haben.“

Halbleiter sind das neue Getriebe

„Halbleiter sind das neue Getriebe“, brachte ZF-Vorstandsvorsitzender Scheider die Herausforderungen auf den Punkt, die ein Unternehmen wie ZF bei der Transformation vom klassischen Industrieunternehmen zum Hightech-Konzern bewältigen muss. Ein Wandel, der in vollem Gange ist, den ZF zu einem Teil schon erfolgreich gestaltet hat, der aber in den nächsten Jahren noch gewaltige Anstrengungen erfordern wird. „Der Paradigmenwechsel durch Software wird ZF noch stärker verändern als der Wechsel des Antriebs vom Verbrenner zum E-Motor“, sagte der ZF-Vorstandsvorsitzende.

Vor allem die Fahrt in einem elektrisch angetriebenen und autonom fahrenden Shuttle, für das ZF die wichtigen Komponenten entwickelt, demonstrierte Scholz die neue Welt der Mobilität. Das Fahrzeug ist konzipiert, um auf vordefinierten Routen in Städten und Ballungsräumen der Welt für einen Verkehr ohne Schadstoffe und Staus zu sorgen. „Bei ZF arbeiten wir konsequent daran, Mobilität nachhaltiger, sicherer und zugänglicher zu machen und zugleich erschwinglich zu halten“, sagte Scheider.

In jeder vierten Windkraftturbine der Welt sind Produkte von ZF

Dass eine nachhaltige Mobilität nur mit erneuerbaren Energien funktionieren kann, verdeutlichte ZF dem Bundeskanzler mit Blick auf die Windkraft-Sparte. Seit 2007 gehören Windkraftgetriebe zum Produktangebot von ZF, um die Transformation im Verkehrssektor mit der Produktion von nachhaltiger Energie zu unterstützen. „Wir sind stolz auf unsere Windkraftsparte, immerhin ist in nahezu jeder vierten weltweit installierten Windturbine eines unserer Produkte eingebaut“, erläuterte Scheider.

Olaf Scholz nahm sich zudem Zeit für Fragen und Perspektiven von jungen Auszubildenden des Technologiekonzerns. In dem Austausch ging es unter anderem darum, wie die Mitarbeiter eines Automobilkonzerns die Veränderungen der Branche erleben. Im nicht-öffentlichen Teil des Besuchs sprach Scholz mit dem ZF-Vorstandsvorsitzenden Wolf-Henning Scheider und dem zukünftigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Holger Klein über die strategische Ausrichtung der Automobilindustrie, die wirtschaftliche Situation und die noch kommenden Herausforderungen, aber auch über die Wünsche, die die Unternehmen an die Bundesregierung richten.

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Das Abschluss-Statement des ZF-Vorstandsvorsitzenden im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, meine Damen und Herren,

wir freuen uns sehr, dass Sie heute hier sind. Gerade zu dieser Zeit, in der die Industrie vor einigen Herausforderungen steht. Wir befinden uns mitten im Wandel – als Unternehmen, und auch als Gesellschaft. Bei ZF arbeiten wir konsequent daran, Mobilität nachhaltiger, sicherer und zugänglicher zu machen. Und wir tragen mit unseren Windgetrieben aktiv zum Ausbau erneuerbarer Energien bei.

Dass ZF Veränderung und den Wandel aktiv vorantreibt, konnten Sie heute sehen und erleben. Vom Zeppelingetriebe zum klassischen Getriebe für Fahrzeuge, und nun zur E-Mobilität. Und das in allen Fahrzeugsegmenten. Zur gleichen Zeit revolutioniert die Digitalisierung den Mobilitätssektor. Software und Elektronik rücken in den Vordergrund. Unser Shuttle zeigt, wohin die Reise geht: ein flexibles Mobilitätssystem, elektrisch und autonom unterwegs. Der Paradigmenwechsel durch Software wird ZF noch stärker verändern als der Wechsel des Antriebs vom Verbrenner zum E-Motor.

Trotz dieser Herausforderungen: Wir gestalten den Wandel unseres Unternehmens erfolgreich – mit ganzheitlichem Blick und in einem guten Dialog mit unserer Belegschaft und der Politik. Ein Beispiel dafür ist unser Werk in Saarbrücken, wo ZF im Schulterschluss mit der Landesregierung und den Mitarbeitenden jüngst ein umfangreiches Paket für die Zukunft des Standorts geschnürt hat. Um Knowhow und Wertschöpfung, gerade auch für digitale Schlüsseltechnologien in Europa und Deutschland zu erhalten, braucht es bewusste Entscheidungen und Zusammenarbeit. Denn ich bin überzeugt, wenn wir alle an einem Strang ziehen – Politik, Gesellschaft und die Industrie –, werden wir diesen Wandel erfolgreich gestalten können.

(Quelle: ZF)