Hochschulen: Keine schlechten Noten wegen Gender-Fehlern

Ein leerer Hörsaal an einer Universität.
Ein leerer Hörsaal an einer Universität. (Bild: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

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München (dpa/lby) – Die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Leitfäden der Hochschulen zur sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter zu überprüfen, hat für Aufsehen gesorgt. Doch an den Unis in Bayern wird für Fehler beim Gendern nach Angaben der Universitätenkonferenz sowieso keiner schlechter benotet.

Söder hatte zuletzt in einem Interview gesagt: «Es kann nicht sein, dass Studenten möglicherweise eine schlechtere Bewertung bekommen, nur weil sie keine Gendersternchen verwenden.» Es könne nicht sein, «dass wir eine Art Gendergesetz oder Genderstrafzettel bekommen». Ähnlich äußerte es sich beim Parteitag in Nürnberg.

Eine Rundfrage bei den Universitäten Bayerns habe allerdings ergeben, dass die Leitfäden der Orientierung dienten und «in keiner Weise verpflichtend» seien, heißt es in einer Stellungnahme der Universitätenkonferenz. «Den Studierenden ist es unbenommen, den für sie individuellen angemessenen Sprachgebrauch zu wählen. Niemand kann deshalb auch schlechter benotet werden.» Sich mit dem eigenen Sprachgebrauch auseinanderzusetzen, stehe jeder Universität und ihren Mitgliedern frei.

An etlichen Hochschulen in Deutschland sind Leitfäden zur gendergerechten Sprache seit vielen Jahren etabliert. So sollen Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen und Frauen sprachlich sichtbar gemacht werden.