Hirschgraben für Durchgangsverkehr gesperrt – Buslinie 3 fährt dort künftig dauerhaft

EIne Absperrung im Straßenverkehr mit Absperrzaun und dem Verkehrszeichen / Symbolbild
EIne Absperrung im Straßenverkehr mit Absperrzaun und dem Verkehrszeichen / Symbolbild (Bild: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres)

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Ravensburg – Der Hirschgraben ist ab Montag, 4. Oktober für den Durchgangsverkehr gesperrt. Aufgrund von Sanierungsarbeiten an einem der Häuser muss die Fahrbahn im Abschnitt zwischen Seestraße und Weinbergstraße voll gesperrt werden, sodass nur noch der Fußverkehr passieren kann.  Anlieger und Radfahrer können jedoch ihre Ziele im Hirschgraben teilweise per Umleitung weiterhin anfahren.

Etwa fünf Wochen lang dauern die Dachdeckerarbeiten an dem Privatgebäude im Hirschgraben. Die Stadt nutzt die Sperrung als Chance, um den Hirschgraben ebenfalls in diesem Zeitraum umzugestalten, damit dort ein dauerhafter Busverkehr der Linie 3 in beide Richtungen möglich ist. Die Kommunalpolitik hatte dies im Mai dieses Jahres beschlossen. Nun setzt die Stadt diese Maßnahme als einen Teil des neuen ÖPNV-Gesamtkonzepts für die Altstadt und die Nordstadt um, das der Betriebsausschuss am 10. März dieses Jahres beschlossen hat. Demnach soll die Stadtbuslinie 3 nicht mehr über den Marienplatz, sondern langfristig über den Hirschgraben geführt werden.

Ab 6. November verkehrt im Hirschgraben dauerhaft die Stadtbusline 3 in beide Richtungen und wird dadurch für Fahrgäste verlässlicher. Grund für die neue Linienführung der Buslinie 3 ist neben der verbesserten Aufenthaltsqualität und mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger auf dem südlichen Marienplatz vor allem die dauerhafte Verlässlichkeit für die Fahrgäste. Durch die zahlreichen Veranstaltungen auf dem Marienplatz wurde die Linie 3 in den vergangenen Jahren an rund 70 Tagen ganztägig oder zeitweise umgeleitet. Mit der verlässlichen Linienführung über den Hirschgraben bleiben auch die Fahrzeiten gleich.

Die beiden bisherigen Bushaltestellen auf dem südlichen Marienplatz (Kornhaus) werden in den Hirschgraben verlegt. Die Haltestelle auf dem nördlichen Marienplatz entfällt. Parkplätze im Hirschgraben fallen künftig weg. Um die neue Busachse möglichst barrierefrei zu gestalten, werden die Bordsteinkanten abgesenkt und die zwei neuen Bushaltestellen vor der Bäckerei und gegenüber sowie die neue Haltestelle in der Olgastraße stadtauswärts barrierefrei gestaltet. Zudem werden mehrere Signale zur Regelung des (Bus-)Begegnungsverkehr eingerichtet.

Kurze Wege in die Innenstadt bleiben erhalten. Von den Haltestellen im Hirschgraben, die die bisherigen Busstopps am Kornhaus ersetzen, ist die Innenstadt mit dem Marienplatz ganz nah. Von der Haltestelle Karlstraße und der künftig neuen barrierefreie Haltestelle Olgastraße sind beispielsweise die Ärzte im Hirschgraben oder die Unterstadt schnell erreichbar.

Schon währen des Christkindlesmarktes 2019 wurde die Linie 3 in einem Pilotprojekt vorübergehend zwei Monate lang in den Hirschgraben verlegt. Das Konzept hat sich bewährt und wird jetzt optimiert. Die Stadt strebt zunächst ein dauerhaftes Provisorium an. Es dient als weiterer Testlauf für die Busumleitung mit dem Ziel, das Konzept im Dauerbetrieb zu testen, bevor dann im zweiten Schritt, ab etwa Herbst 2022 der Hirschgraben dann baulich zur ÖPNV-Achse umgestaltet wird.

Um diese Achse zu realisieren, werden an der Olga- und der Seestraße Straßenspuren verändert. Wie schon 2019 wird in der Olgastraße, von der Meersburger Straße kommend, eine Busspur eingerichtet, die dann Richtung Hirschgraben führt. Deshalb wird Straßenführung für Autofahrer Richtung Norden wieder auf zwei Spuren reduziert. Um den Abbiegeradius für Busse von der Seestraße in den Hirschgraben zu vergrößern, fällt auch die bisherige gesonderte Einfahrtsspur zur Tiefgarage Marienplatz weg. Die Zufahrt ist aber natürlich weiterhin über die bestehen Fahrspur möglich.

Sobald das Provisorium ab 6. November eingerichtet ist, endet die Weinbergstraße Richtung Innenstadt an der Kreuzung Hirschgraben als Sackgasse. In der entgegengesetzten Richtung kann man den Hirschgraben von der Bachstraße Richtung Weinbergstraße queren, um in die Rudolfstraße zu kommen. Von der Seestraße führt der Verkehr zur Olgastraße künftig über die Rudolfstraße. Anlieger und Patienten der Ärzte im unteren Hirschgraben können von der Seestraße in den Hirschgraben einfahren. Auch wenn die öffentlichen Parkplätze wegfallen, ist es möglich, Patienten dort kurz aussteigen zu lassen.

(Pressemitteilung: Stadt Ravensburg)