Heute geliebt und morgen überflüssig: Haustiere als Geschenk

Heute geliebt und morgen überflüssig: Haustiere als Geschenk
Wer sich ein Haustier zulegen will, sollte vor allem schauen, dass es zur Familie und zur Lebens- und Wohnsituation passt. (Bild: PicsbyFran auf Pixabay)

Viele machen sich jetzt schon Gedanken über die Weihnachtsgeschenke der Kids. Hundewelpen, Katzenbabys oder Kaninchenjunge lassen Kinderaugen strahlen, aber meist wird die erste Freude schnell von der Pflichtkür überschattet. Ein Haustier will regelmäßig gepflegt werden und kann im Gegensatz zu Puppen oder Duplosteinen nicht einfach zur Seite gelegt oder zurückgegeben werden.

Eine Anschaffung will überlegt sein

Tierheime können ein Lied davon singen, wenn ein paar Wochen nach dem Fest das Fellgeschenk plötzlich vor der Tür steht und abgegeben wird. Wer sich ein Haustier zulegen will, sollte vor allem schauen, dass es zur Familie und zur Lebens- und Wohnsituation passt. Im Grunde ist es wie eine Partnervermittlung – die Charaktere sollten zusammenpassen. Für diese Überlegungen braucht man Zeit und Geduld.

Heute in und morgen out

Das gilt genauso für Jugendliche, die sich exotische Tiere wünschen. Unüberlegte Spontankäufe sind hier der falsche Weg. Die Halter von Reptilien wie Schildkröten und Schlangen brauchen Sachkunde. Das Tierheim Berg-Kernen wird immer öfter mit der Aufnahme von Exoten konfrontiert. Das ist eine Folge der vermehrten Haltung ausgefallener Tierarten in Privathaushalten. Die hohen Haltungsanforderungen werden zuvor immer wieder unterschätzt.

Exotische Tiere bedeuten für Tierheime Stress pur

Exoten sind mit ihren speziellen Bedürfnissen auch für ein Tierheim eine Herausforderung und erfordern eine gute Sachkenntnis des Personals. Fragen müssen geklärt werden: Was frisst das Tier? Wie wird es gepflegt? In welcher Umgebung fühlt es sich wohl? Wird das Tierheim mit Tieren konfrontiert, für die es absolut nicht ausgerüstet ist, beginnt eine zeitaufwendige Suche nach qualifizierten Aufnahmestellen, die dafür ausgestattet sind.

Mehr als nur die Grundbedürfnisse stillen

Das Tierheim rät: Können Sie die anspruchsvollen Haltungsbedingungen erfüllen, haben Sie genügend Zeit, das anspruchsvolle Tier ausreichend zu versorgen – und damit ist nicht nur die Stillung der Grundbedürfnisse des Tieres gemeint? Bedenken Sie die hohe Lebenserwartung, Spezial- und Lebendnahrung und unterschätzen Sie nicht die hohen Unterhaltskosten vieler Arten. Wir raten Ihnen deshalb: Verzichten Sie auf exotische Tiere.

„Wir würden gerne auf ausgesetzte Schildkröten, die plötzlich zu groß geworden sind, auf unterkühlte Schlangen, die mit dem Tode ringen, und auf den „Deko-Gecko“ mit Hautekzemen verzichten.“