Radroute Nord wird eröffnet Hermannstraße in Tuttlingen wird Fahrradstraße

Wird zur Fahrradstraße: Die Hermannstraße.
Wird zur Fahrradstraße: Die Hermannstraße. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Die Hermannstraße wird zur Fahrradstraße. Als Teil der neuen Radroute Nord genießen dort künftig Fahrradfahrer Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern. Offiziell zur Fahrradstraße erklärt wird die Strecke am Montag, 12. September, im Rahmen der diesjährigen Gemeinderatsrundfahrt.

Die Piktogramme mit dem Fahrradsymbol sind bereits aufgebracht, die Verkehrszeichen folgen demnächst, und in einigen Wochen werden auch große Teile der Fahrbahn rot markiert – aus technischen Gründen war dies auf dem noch ganz frischen Asphalt noch nicht möglich. Aber auch ohne die deutliche Einfärbung gelten ab Montag die neuen Regeln – Regeln, bei denen die Sicherheit und der Komfort für Fahrradfahrer im Mittelpunkt stehen.

Im Unterschied zum Radweg dürften allerdings Autos die Fahrradstraße in der Hermannstraße weiterhin mitbenutzen. Die Betonung liegt dabei auf mitbenutzen – Vorrang genießen nämlich Fahrradfahrende. Konkret schlägt sich die in folgenden Regeln nieder:

  • Radfahrende haben ausdrücklich Vorrang und dürfen weder gefährdet noch behindert werden.

  • Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt.

  • PKWs und Motorräder dürfen Radfahrende überholen – allerdings muss ein Abstand von 1,50 Meter gewährleistet sein.

  • Die Höchstgeschwindigkeit für alle Fahrzeuge liegt bei 30 Stundenkilometer.

  • Zum Schutz der Kinder dürfen Unter-Achtjährige auch in Fahrradstraßen den Gehweg benutzen, sonst ist dieser aber wie bei allen anderen Straßen den Fußgängern vorbehalten.

Die Fahrradstraße beginnt an der  Fahrradrampe Dr.-Karl-Stortz-Straße und endet am Julius Fröhlich Platz. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Radroute Nord, die die Nordstadt mit dem Bereich südlich der Donau verbindet. Sie soll vor allem eine schnelle und sichere Fahrverbindung zu Einrichtungen wie der Stadthalle, dem Stadion mit seinen Sporthallen sowie der Schiller- und Hermann-Hesse-Realschule sein.

„Jetzt haben wir eine Verbindung zwischen verschiedenen Stadtteilen, die optimale Bedingungen für Radfahrer bietet“, so OB Michael Beck. „Und ausgesucht haben wir uns dafür eine Strecke, die vor allem von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule oder zum Sport viel genutzt wird.“  

Kernstück der neuen Radroute Nord: Die Radrampe zur Lessingstraße. (Bild: Stadt Tuttlingen)
Kernstück der neuen Radroute Nord: Die Radrampe zur Lessingstraße. (Bild: Stadt Tuttlingen)

Aufwändigstes Einzelprojekt der Radroute war dabei die Radrampe zur Lessingstraße. Außerdem wurde die Kreuzung an der Wöhrdenbrücke umgebaut. An der Ludwigstaler Straße wird eine Sichere Querung durch eine neue Lichtsignalanlage ermöglicht. Alles in allem kostete des Gesamtprojekt 1,5 Millionen Euro inklusive der neuen Natursteinstützmauer. Das Land förderte die Radroute mit insgesamt 370 000 Euro.

Einweihen wird die neue Strecke am Montag der Gemeinderat im Rahmen seiner Stadtrundfahrt. Traditionsgemäß startet der Tuttlinger Gemeinderat immer mit einer Rundtour zu aktuellen Projekten in die neue Sitzungsperiode nach der Sommerpause. Seit 2020 steigen die Räte dafür auch selber aufs Fahrrad – früher war man mit dem Bus unterwegs.

Die Radroute Nord ist die erste Radroute dieser Art. Die nächste ist bereits in Planung. Die Radroute Ost soll künftig von der Karlschule bis zum Holderstöckle führen.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)