Herbstversammlung der Wetterwarte Süd

Bei der Herbstversammlung trafen sich mit Roland Roth, die Betreiber der Wetter- und der Niederschlagsstationen im Bierkrugstadel.
Bei der Herbstversammlung trafen sich mit Roland Roth, die Betreiber der Wetter- und der Niederschlagsstationen im Bierkrugstadel. (Bild: Peter Zeh)

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Der Sitz der Wetterwarte Süd bleibt der Stadt Bad Schussenried erhalten. Die Wetterzentrale  bekommt eine Beobachtungsplattform und die vielgenutzte Internetpräsenz wird modernisiert. Gerne gesehen sind weitere ehrenamtliche Mitarbeiter.

Vor 55 Jahren stellte Roland Roth seine erste Wetterstation in den Garten des elterlichen Anwesens in Bad Schussenried. Als Vierzehnjähriger veröffentlichte er bereits eigene Wetterprognosen. Heute ist die Wetterwarte Süd ein Wetterdienstleister mit 132 Wetter- und 129 Niederschlagsstationen von Vorarlberg, über den Bodenseeraum, Oberschwaben, die Schwäbische Alb bis in die Neckarregion und vom Rhein über den Schwarzwald, das Allgäu und Bayerisch-Schwaben bis vor die Tore Münchens sowie annähernd zwanzig, überwiegend ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern.

Man komme nach wie vor ohne staatliche Förderung aus, betonte Roland Roth bei der Hauptversammlung der Wetterwarte in Bad Schussenried. Der Betrieb finanziere sich über Medien, den Werbeerlösen der Internetpräsenz und den Honorar-Einnahmen von Roth, der pro Jahr zwischen 70 und 90 Vorträge zum Thema Wetter und Klima hält und die Erlöse komplett in die Wetterwarte investiert. „Ich bin vielleicht das Schwungrad und der Ideengeber, aber ohne meine Mitarbeiter geht gar nichts“, betonte der 68-Jährige bei der Versammlung, wo sich die Betreiber der Wetter- und der Niederschlagsstationen im Bierkrugstadel trafen.

Sie konnten sich dabei zudem wichtige Tipps für die tägliche Wettermessung abholen. So ist es beispielsweise wichtig, die beobachteten Gewitter zuverlässig und genau in die Niederschlagsdatenbank einzutragen, weil es für solche Informationen eine konkrete Nachfrage gibt.

Roth nahm einen Ausblick auf das 56. Wetterwarten-Jahr 2023 vor. Der Sitz bleibt die kommenden fünf Jahre am Standort Bad Schussenried. Die Zentrale wird um- und ausgebaut und bekommt eine Beobachtungsplattform, von der sich zum Beispiel nahende Wetterfronten und Gewitter genau ins Visier nehmen lassen. Was Roth besonders freut, nicht nur der Gemeinderat hat dem Bau der Plattform einstimmig zugestimmt, auch die Nachbarn waren durchweg damit einverstanden: „Das ist eine tolle Unterstützung“. Letztere kann die Wetterwarte auch von anderer Seite brauchen, denn es gibt immer Arbeit. So unter anderem bei der technischen Einrichtung und Betreuung der Wetter- und Niederschlagsstationen und bei der personellen Verstärkung des Vorhersage-Teams. Wer Interesse hat, solle sich bei der Wetterorganisation melden.

Runderneuert wird ab Januar die Internetpräsenz. Sie ist die zentrale Informationsplattform, auf der Messdaten, Wetterprognosen und weitere Infos rund ums Wetter in Süddeutschland laufend aktualisiert werden. In den nächsten Monaten bekommt sie einen umfassenden Relaunch, der schrittweise über die einzelnen Seiten mit ihren vielen Funktionen vollzogen wird. So soll sie auch als Plattform für Werbekunden noch attraktiver werden.

Auch Bad Schussenrieds Bürgermeister Achim Deinet schaute bei der Versammlung vorbei und unterstrich das Interesse der Stadt an Klimaschutzmaßnahmen – ein Thema, das ihn mit Roland Roth und seinen Vorträgen verbindet. So ist u.a. in Zusammenarbeit mit der Wetterwarte Süd ein kommunales Klimaforum geplant. Roth ermunterte ihn, die Wetterwarte mehr für die städtische Imagewerbung zu nutzen: „Außer uns kann nur noch Offenbach den Sitz einer Wetterorganisation vorweisen. Das ist etwas ganz Besonderes und ein absolutes Alleinstellungsmerkmal“.

(Pressemitteilung: Uli Landthaler/Wetterwarte Süd)