Was es bringt und was es kostet Heizdecke, Heizstrahler oder Infrarotheizung: Kosten & Nutzen alternativer Heizmethoden

Mit Strom heizen. Ist die Heizung herunter­gedreht, müssen andere Wärmequellen her.
Mit Strom heizen. Ist die Heizung herunter­gedreht, müssen andere Wärmequellen her. (Bild: picture alliance / Panther Media | Antonio Guillen Fernández)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Heizen ist teuer. Erst recht, wenn man eine Gasheizung daheim hat. Deshalb schauen sich viele Menschen jetzt nach alternativen Heiz-Methoden um. Doch was kosten eigentlich Klimaanlage, Konvektor, Radiator, Heizdecke, Infrarotheizung oder Heizstrahler?

Angesichts hoher Gaspreise suchen viele Menschen nach strombetriebenen Heiz-Alternativen. Die Stiftung Warentest hat die Kosten für fünf Typen von elektrischen Heizgeräten ausgerechnet: Heizdecke, Heizlüfter, Infrarotheizung, Klimaanlage sowie Konvektor bzw. Radiator. Ergebnis: Mit Stromkosten von 50 bis 500 Euro bei regelmäßigem Einsatz über die kalte Jahreszeit sind die Unterschiede enorm.

Wenn dieses Programm nicht mehr ausreicht, um warm zu werden, helfen elektrische Heizmethoden. Doch die können schnell ins Geld gehen.
Wenn dieses Programm nicht mehr ausreicht, um warm zu werden, helfen elektrische Heizmethoden. Doch die können schnell ins Geld gehen.

Berechnungen über 6 Monate bzw. eine Heizperiode

Berechnet wurden die Kosten für eine Laufzeit von 4 Stunden à 2000 Watt Heizleistung über sechs Monate hinweg. Das entspricht etwa einem täglichen Fernsehabend. Die Stiftung Warentest ist dabei von einem 16 Grad kühlen Wohnzimmer in einem durchschnittlich gedämmten Haus ausgegangen, das auf 20 Grad hochgeheizt werden sollte.

Sparsame Heizdecke vs. gefährliche Heizlüfter

Der Vergleich zeigt: Die Heizdecke ist am sparsamsten. Sie wärmt freilich nur die Person und nicht den ganzen Raum. Ein Zwei-Personen-Haushalt kommt hier mit Heizstromkosten von 50 Euro durch die kalte Jahreszeit. Besondere Vorsicht ist beim Heizlüfter geboten, dieser kann im Dauerbetrieb überhitzen und ist daher nur für kurze Nutzungen geeignet.

Heizlüfter sind für den Dauerbetrieb NICHT konzipiert.
Heizlüfter sind für den Dauerbetrieb NICHT konzipiert.

Finger Weg von Grill, Backofen oder Bügeleisen

Von „Alternativen“ wie Bügeleisen, Fön, offenem Backofen, Elektrogrill und Kochplatten rät die Stiftung Warentest ab: Damit zu heizen ist möglich, aber gefährlich. Denn entweder drohen heiße Oberflächen oder die Geräte sind nicht für den mehrstündigen Dauerbetrieb konstruiert. In manchen Fällen, kann es auch richtig gefährlich werden, wie der Fall in Oberbayern beweist, in dem sich Menschen mit Hilfe eines Holzkohlegrills aufwärmen wollten…

Insgesamt gefährdet Strom als flächendeckende Heiz-Alternative die Stabilität des Stromnetzes. In Wohngebieten können Haushalte nur eine bestimmte Menge Strom gleichzeitig verbrauchen. Wenn nur jeder zweite Gashaushalt ein stromintensives Heizgerät nutzt, droht ein lokaler Netzausfall.

Der ausführliche Bericht „Elektrisch heizen“ findet sich unter www.test.de/elektrisch-heizen und erscheint am 20.10.2022 in der Zeitschrift test 11/2022.

(Pressemitteilung: Stiftung Warentest)