Häfler Volleyballer haben im Derby das bessere Ende für sich

Nicolas Marechal (links) lässt den Bühler Block alt aussehen.
Nicolas Marechal (links) lässt den Bühler Block alt aussehen. (Bild: Günter Kram)

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Bühl – Der VfB Friedrichshafen bleibt auch im elften Spiel in Folge ohne Punktverlust in der 1. Volleyball-Bundesliga. Die Häfler besiegten am Donnerstagabend die Volleyball Bisons Bühl mit 3:0 (25:23, 25:23, 25:20) und Cheftrainer Michael Warm konnte einige Stammkräfte schonen. Wie im Hinspiel in Friedrichshafen, gestalteten die Bühler – laut VfB-Vereinsmitteilung – die ersten beiden Sätze lange eng.

Nur im dritten Satz konnten Linus Weber und Co ihre Dominanz besser ausspielen. Der Start ins Spiel gegen die Volleyball Bisons Bühl war – so der VfB weiter- ein bisschen wie die Frisur der meisten Häfler Spieler nach Wochen des Lockdowns: ein wenig zerzaust. Die von Cheftrainer Michael Warm neu ins Spiel gebrachten Arno Van de Velde (1:1) und Rares Balean (4:5) punkteten zwar, ansonsten hatten die Häfler allerdings ein paar Abstimmungsschwierigkeiten, wie bei Baleans verpasstem Hinterfeldangriff (9:11).

Der Tabellenführer lief lange Zeit einem Rückstand hinterher (14:15, 17:19) und Warm musste sich etwas einfallen lassen: Und so kamen Joe Worsley und Lukas Maase für Linus Weber und Dejan Vincic, nachdem Nehemiah Mote sich gegen Alpar Szabo zum 19:19-Ausgleich geblockt hatte. Und der Schachzug sollte gelingen. Maase sorgte nach Zuspiel von Worsley für die erste Führung (23:22), weil jetzt auch die Feldabwehr funktionierte.

Van de Velde setzte nach einem starken Aufschlag von Nicolas Marechal noch einen oben drauf (24:22). Der Franzose war es dann auch, der der zweiten Satzball nutzte. Mit Übersicht verwandelte er das Zuspiel des zurückgekehrten Vincic zum 25:23. Bühl machte das bis hierhin ordentlich, auch oder vielleicht trotzdem sie ohne etatmäßigen Zuspieler, Diagonalangreifer und Außenangreifer aufs Feld mussten.

Tim Stöhr, ein ehemaliger Volley-YoungStar war einer, der in die Bresche springen musste und auch er machte seine Sache gut. Gegen Webers Block zum 3:2 für den VfB war er jedoch machtlos. Simon Gallas musste sich ebenfalls dem Block von Nehemiah Mote und Linus Weber fügen (5:4, 9:6). Friedrichshafen hatte jetzt die Kontrolle (11:8, 19:17) – eigentlich. Denn plötzlich waren bei Bühl Stammzuspieler Stefan Thiel und der Touch im Block zurück.

Schnurstracks kämpften sich die Bisons zurück ins Spiel (21:21). Der Mann, der bislang mehr MVP-Medaillen gesammelt hatte als alle anderen, sprach schließlich ein Machtwort. Mit viel Kraft im rechten Arm klopfte Linus Weber den ersten Satzball ins Bühler Feld (25:23). Zum Start in Durchgang drei lieferten sich Alpar Szabo und Nehemiah Mote ein kleines Mittelblockerduell. Mote gewann und sorgte für die 6:4-Führung für die Gäste.

Nach einem starken Aufschlag von Balean fischte Marechal dann auch noch Kronthaler weg (8:5) und schließlich klappte auch der Hinterfeldangriff mit Balean (11:6). Warm gab Marechal eine Pause und setzte auf den fast halb so alten Ben-Simon Bonin über Außen. Linus Weber streute noch ein Ass ein (18:11), bevor auch er und Vincic ihre Pause bekamen. Bonin trug sich mit einem Block auf dem Spielberichtsbogen ein (20:13). Den nächsten Zähler schrieb sich dann Maase gut (21:15).

Mit Avery Aylsworth kam noch ein frischer Mann aufs Feld, der den Matchball von Alpar Szabo clever ins Aus guckte. Mit 25:20 sicherten sich die Häfler auch den dritten Durchgang drei und damit die volle Punktzahl. „Es war das erwartet enge Spiel“, fühlte sich Michael Warm nach dem Spiel in seiner Prognose bestätigt. „Bühl hat schnell gespielt und das wirklich gut gemacht. Ich bin aber auch mit meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben die drei wichtigen Punkte geholt und die Tabellenführung verteidigt. Zudem konnten wir ein paar Spieler für die kommenden Aufgaben schonen.“