Gut gerüstet ins Ausbildungsjahr 2020

Nach erfolgreicher Teilnahme am Sommercamp für Ausbildung und Beruf erhielten die Teilnehmer ihre Zertifikate. Die Maßnahme wurde Corona-bedingt in zwei Gruppen aufgeteilt (hier von links): Fatou Sowe (Gambia), Patrick Onouha (Nigeria), Ayaat Sasa (Syrien) und Javad Ebtekari (Iran).
Nach erfolgreicher Teilnahme am Sommercamp für Ausbildung und Beruf erhielten die Teilnehmer ihre Zertifikate. Die Maßnahme wurde Corona-bedingt in zwei Gruppen aufgeteilt (hier von links): Fatou Sowe (Gambia), Patrick Onouha (Nigeria), Ayaat Sasa (Syrien) und Javad Ebtekari (Iran). (Bild: IHK/phototree)

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Den Sommer gut genutzt haben Geflüchtete aus der Region: Sie qualifizierten sich beim „Sommercamp für Ausbildung und Beruf“, einer Kooperation zwischen der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben und dem Landesprojekt „Netzwerk Bleiben mit Arbeit“.


Weingarten – Im „Sommercamp für Ausbildung und Beruf“ standen Mathematik, EDV und Lerntechniken auf dem Programm. Bereits zum zweiten Mal bot die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) in Kooperation mit dem Projekt „Netzwerk Bleiben mit Arbeit“ die Maßnahme für Geflüchtete an. Insgesamt 16 Geflüchtete haben in diesem Sommer an der Maßnahme teilgenommen und Unterricht in Mathematik für die Berufsschule, Lerntechniken und EDV-Kenntnisse erhalten. Darüber hinaus gab es Workshops zur Prüfungsvorbereitung und eine Einführung in das duale Ausbildungssystem.


„Ich hatte immer Angst vor einer Ausbildung, aber jetzt, nach dem Sommercamp weiß ich, dass es für mich möglich ist, eine Ausbildung wirklich schaffen zu können“, freut sich Teilnehmerin Fatou Sowe aus Gambia, die im September die Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Kreissparkasse in Ravensburg beginnt. Beeindruckt ist Fatou Sowe auch von Monika Bercea und Arash Malik, die das Sommercamp von Seiten des „Netzwerk Bleiben mit Arbeit“ mitorganisiert und unterrichtet haben und ursprünglich aus der Slowakei und dem Iran stammen: „Ich hatte noch nie zuvor Lehrer, die auch aus anderen Ländern kommen. Sie zeigen uns: man kann Integration schaffen“, so Sowe. Und auch Malik, der selbst seit sieben Jahren in Deutschland lebt und bereits in seiner Heimat als Mathelehrer arbeitete, war mit seinen Schülern zufrieden: „Wir haben als ein Team zusammen gearbeitet. Die Motivation war hoch und dementsprechend konnte viel Wissen vermittelt werden“, so Malik.


Einige der Teilnehmer haben bereits das erste Ausbildungsjahr abgeschlossen, andere beginnen die Ausbildung im September. Die Organisatoren des Sommercamps freuen sich über das große Interesse der Geflüchteten. „Nächstes Jahr wollen wir neben den bisherigen Inhalten zusätzlich Sprachunterricht anbieten. Denn jede Maßnahme hilft den Teilnehmern dabei, ihre Ausbildung besser schaffen zu können“, so Claudia Bissinger, IHK-Beraterin für Integration in Ausbildung.


Besonderes Highlight im Sommercamp war ein Workshop speziell zur Prüfungsvorbereitung, der von Dr. Lorenz Lauer, Projektreferent des „Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ (DIHK Service GmbH) aus Berlin abgehalten wurde. Er bereitete die Ge-flüchteten auf Prüfungssituationen vor und gab Tipps zur erfolgreichen Vorbereitung der Abschlussprüfung. „Das Sommercamp ist eine gute Möglichkeit, ausbildungsinteressierte und Geflüchtete, die bereits in Ausbildung sind, über zwei Wochen auf dem Weg in die Ausbildung zu unterstützten und vorzubereiten“, so Dr. Lauer, der im Anschluss an das Camp einige Betriebe, darunter das Restaurant und Hotel Heinzler am See (Immenstaad), Stero Metalltechnik (Ravensburg), den Optiker Fielmann (Ravensburg) und den Friseursalon Haare Markus Herrmann (Ravensburg), besuchte, die Geflüchtete erfolgreich ausbilden und so einen aktiven Beitrag für die regionale Integrationsarbeit leisten.

Nach erfolgreicher Teilnahme am Sommercamp für Ausbildung und Beruf erhielten die Teilnehmer ihre Zertifikate. Die Maßnahme wurde Corona-bedingt in zwei Gruppen aufgeteilt (hier von links): Parwaneh Rayat Pisheh (Iran), Fadi Alhaj (Syrien), Mehmet Anil Kaya (Türkei), Arash Malik (Iran, Dozent im Sommercamp), Nedal Abo Ras (Syrien), Sebitullah Rabanizada (Afghanistan) und Hasan Bayo (Gambia). Bild: IHK/phototree