Großfamilie will mutmaßlichen Kinderschänder aus Polizeiwache befreien

Großfamilie will mutmaßlichen Kinderschänder aus Polizeiwache befreien
Zwei Einsatzkräfte der Polizei führen vor der Polizeiinspektion einen Tatverdächtigen ab. Mitglieder einer Großfamilie wollten sich Zugang zur Polizeistation verschaffen und griffen die Beamten mit Steinen an. Vorausgegangen war die Festnahme einer Person wegen Verdachts auf ein Sexualdelikt. (Bild: picture alliance/dpa | Tobias Hase)

Miesbach (dpi) – Ein 22-jähriger junger Mann wurde aufgrund des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes von der Polizei festgenommen.

Der mutmaßliche Kinderschänder sowie das Kind stammen aus einer rumänischen Großfamilie – die den 22-Jährigen am Montag aus einem in Miesbach befindlichen Polizeirevier befreien wollten. Das Kind sei laut Medienangaben noch im Vorschulalter. Die Befreiungsaktion der Großfamilie löste einen großen Polizeieinsatz aus.

Im oberbayerischen Miesbach kam es am vergangenen Dienstag zu einem großen Polizeieinsatz. 135 Polizeibeamte mussten wegen einer rumänischen Großfamilie anrücken, darunter die bayerische Bereitschaftspolizei. Die Angehörigen hatten versucht den mutmaßlichen Kinderschänder aus dem dortigen Polizeirevier zu befreien.

Einem Bericht der „Tegernseer Stimme“, hatten rund 25 rumänische Staatsangehörige versucht in das Polizeirevier einzudringen. Sie warfen Steine und Schuhe auf das Revier. Aufgrund der Ausschreitungen hatten die Polizeibeamten zahlreiche Unterstützung aus dem Umland angefordert, die im Verlauf des Einsatzes Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen mussten. Ein Polizist wurde bei dem Einsatz mit Faustschlägen verletzt.

Gegen Mittag konnte die Polizei die Lage einigermaßen unter Kontrolle bringen. Die Beamten gehen davon aus, dass sich die Familie bereits seit ein oder zwei Monaten im Landkreis Miesbach aufhalte. Sie seien dort aber nicht in wohnhaft.

Der 22-jährige Tatverdächtige wurde am Dienstagnachmittag einem Haftrichter vorgeführt. Der zuständige Richter erließ einen Haftbefehl. Das Kind ist nun wieder bei seiner Mutter und den Angehörigen.