Große Petition: Bereits über 25.000 Unterschriften für Erhalt des Rettungshubschrauber-Standorts gesammelt

Der Rettungshubschrauber Christoph 45 auf einer Wiese.
Der Rettungshubschrauber Christoph 45 auf einer Wiese. (Bild: MCB/Dr. Benjamin Kober)

Friedrichshafen (dab) – Die offene Petition „Christoph 45 bleibt hier!“ zum Erhalt des Rettungshubschrauber-Standorts am Klinikum Friedrichshafen hat eine wichtige Hürde genommen: 21.000 Unterzeichner aus Baden-Württemberg waren nötig, acht Wochen vor dem Ende der Petition haben insgesamt bereits 25.874 Menschen unterschrieben. Initiator Prof. Dr. Volker Wenzel, Chefarzt und Zentrumsdirektor am Medizin Campus Bodensee (MCB), will die Petition im Landtag einreichen, sobald dieser sich konstituiert hat.

Die bundesweiten Standorte der Rettungshubschrauber, die allesamt den Namen Christoph tragen, sind historisch entstanden. In unserer Region gibt es lediglich Christoph 45. Laut eines Gutachtens des Landes Baden-Württemberg sei der Standort in Friedrichshafen ungeeigneter als im Landkreis Sigmaringen, genauer am Standort Mengen. Volker Wenzel hielt die Überlegungen einer Verlegung des Helikopters von Anfang für fragwürdig und startete – auch weil das Gutachten seiner Meinung nach grobe Mängel aufweise – daher die digitale Unterschriftenaktion: „In der Bodenseeregion gibt es zwei starke Bevölkerungsachsen: zum einen von Konstanz bis Lindau am See entlang, zum anderen von Friedrichshafen bis hoch nach Biberach. Daher ist der Standort Friedrichshafen deutlich geeigneter“, erklärt der Mediziner. Auch Oberbürgermeister Andreas Brand bezeichnete Friedrichshafen bereits als „idealen Standort“.

Mittlerweile haben sich fast 26.000 Menschen der gemeinsamen Forderung des Klinikums Friedrichshafen, der Stadt Friedrichshafen und des Bodenseekreises „Christoph 45 bleibt hier!“ angeschlossen. „Ich bin wirklich heilfroh über so viel Zustimmung und möchte mich herzlich bei allen sehr bedanken“, sagt Wenzel im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.

21.000 Stimmen aus Baden-Württemberg waren nötig, diese Zahl richtet sich bei einer Petition jeweils nach der Bevölkerungsdichte. „Die sozialen Netzwerke haben natürlich ungemein geholfen, aber wir haben beispielsweise auch Postkarten verteilt“, erzählt der Initiator. Die Messe Friedrichshafen hat die große Werbetafel am Landratsamt kostenlos zur Verfügung gestellt, der Stadtverkehr Friedrichshafen mit Plakaten in den Bussen geworben, im Kreisimpfzentrum hängen Plakate aus.

„Es kann nun niemand mehr sagen, dass die notfallmedizinischen Belange vom Bodensee keinen interessieren. Sobald sich die neue Landesregierung konstituiert hat, wird es auch einen Petitionsausschuss geben, dem wir mit einer Delegation in Stuttgart unsere Unterschriftenlisten übergeben und unsere Argumente präsentieren werden“, so Wenzel. Auf dem Petitionsweg ist also eine wichtige Etappe geschafft, acht Wochen bleiben noch, um weitere Unterzeichner zu aktivieren.

Wer es bisher nicht geschafft hat, kann online abstimmen unter openpetition.de/!christoph45bleibt oder aber handschriftlich auf einer der ausliegenden Listen und Postkarten unterzeichnen.