Vorab unbedingt informieren Große Auswirkungen für Reisende: G7-Gipfel in Elmau

Große Auswirkungen für Reisende: G7-Gipfel in Elmau
Das Hotel Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen war bereits 2015 Tagungsort des G7-Gipfels. (Bild: ADAC/@andreasummenhofer)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Elmau – Der diesjährige G7-Gipfel findet von 26. bis 28. Juni im oberbayerischen Schloss Elmau zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald statt. Wie der ADAC mitteilt, hat das Treffen von Staats- und Regierungschefs gewaltige Auswirkungen für Reisende.

Bereits 2015 war das Fünfsternehotel Schloss Elmau in Krün im Wettersteingebirge Tagungsort für den G7-Gipfel. Damals herrschte in der beliebten Urlaubsregion im bayerischen Oberland tagelang der Ausnahmezustand. Behinderungen gab es bereits Tage vor dem Gipfeltreffen, währenddessen und auch danach. Auch dieses Mal wird es so sein.

Wer sich Unannehmlichkeiten ersparen will und flexibel ist, sollte von nicht notwendigen Reisen in das betroffene Gebiet rund um das Gipfeltreffen absehen.

Enger Sicherheitsbereich rund um das Hotel

Es gibt einen engen, 16 Kilometer langen Sicherheitsbereich rund um das Tagungshotel. Bereits ab 19. Juni, 6 Uhr, soll dieser geschlossen werden: Für Touristen ist er bis Dienstag, 28. Juni, 24 Uhr, tabu. Betroffen sind unter andere die Orte Krün, Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen.

Staugefahr und Autobahnsperren

Das Gipfeltreffen wird nach Angaben der bayerischen Polizei auch den überregionalen Verkehr beeinträchtigen. Ab 23. Juni soll der überregionale Durchgangsverkehr weiträumig umgeleitet werden.

Zur schnelleren Abwicklung bittet die Polizei alle Verkehrsteilnehmer, die im Raum Garmisch-Partenkirchen unterwegs sind, unbedingt ein gültiges Ausweispapier mit sich zu führen und für eine Kontrolle bereit zu halten. Für alle Fahrten sollte mehr Zeit eingeplant werden.

Umleitung für Besucher der Passionsspiele

Besondere Staugefahr herrscht auf der A95 bzw. ab dem Autobahnende auf der B2 von München nach Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald. Dort wird die Polizei auch einige Checkpoints einrichten.

Durchreisende werden an der Anschlussstelle Sindelsdorf ausgeleitet und auf Umleitungen verwiesen. Besucher der Passionsspiele in Oberammergau werden bereits an der Anschlussstelle Penzberg umgeleitet.

Urlauber und Ausflüglerinnen, deren Ziel in der Region liegt, können hingegen passieren. Dennoch dürfte es am ohnehin stauträchtigen Autobahnende (A95/B2) zusätzlich eng werden.

Kurzfristige Totalsperrungen sind möglich


Die Staatsgäste sollen per Helikopter nach Elmau fliegen. Sollte dies wetterbedingt nicht möglich sein, wird zeitweise die gesamte Strecke vom Flughafen München bis Elmau gesperrt. Davon betroffen wären dann die A9, die A99, A95 und B2, möglicherweise auch die Routen über die beliebte Touristenstrecke Kesselberg/Walchensee.

Sommerferien in Nordrhein-Westfalen

Am Gipfelwochenende beginnen zudem die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen. Die erste Reisewelle aus Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland könnte die Stausituation zusätzlich verschärfen. Nicht wenige Autoreisende aus NRW dürften in den bayrischen Bergen ihre Ferien verbringen oder diese Region auf dem Weg nach Österreich und Italien durchfahren.

Umfahrungsstrecken für die Gipfelregion

Für den überregionalen Reiseverkehr werden an den großen Autobahnkreuzen bei Würzburg (A7/A3), Nürnberg (A6/A9), Feuchtwangen (A6/A7), Ulm (A7/A8), Memmingen (A7/A96) und im Großraum München großräumige Umfahrungen ausgeschildert. Auf der österreichischen Seite wird es Beschilderungen unter anderem entlang der Inntal- und Brennerautobahn (A12 und A13) geben.

Ausweichtipp für Autofahrende aus dem Norden Bayerns mit Ziel Österreich: ab Nürnberg über die A3 nach Oberösterreich oder die B20 via Straubing in den Raum Salzburg. Als weitere Ausweichstrecke in Richtung Süden bietet sich die A7 über Ulm und Füssen an.

Grenzübergang Füssen/Reutte zur A7 nutzen

Auch aus Österreich soll zur Gipfelzeit kein Reiseverkehr durch die Region rollen. Schon im Nachbarland wird kontrolliert: Autofahrer könnten umgeleitet werden, weite Umwege wären die Folge. In jedem Fall sollten nach Rat der ADAC Experten die Grenzübergänge Grainau/Griesen (Fernpass) sowie Mittenwald/Scharnitz (Zirler Berg) gemieden werden. Besser: auf die A93 und A8 zur Ostumgehung München A99 ausweichen oder im Westen den Grenzübergang Füssen/Reutte zur A7 nutzen.

Einschränkungen bei der Bahn und im ÖPNV

Der Bahnverkehr und der ÖPNV der Region, die auch von Urlaubenden gern genutzt werden, werden während des Treffens stark reduziert. Auf der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald werden vom 25. bis 29. Juni gar keine Züge rollen. Es gibt aber Ersatzbusse.

Einschränkungen im Flugverkehr in München

Auch die Sicherung des Luftraums ist ein wesentlicher Bestandteil des Sicherheitskonzepts zum G7-Gipfel und führt dementsprechend zu Einschränkungen. Während der Ankunft und der Abreise der Staats- und Regierungschefs wird am 26. Juni von 8 bis 15 Uhr und am 28. Juni von 11 bis 24 Uhr ein temporäres Flugbeschränkungsgebiet um den Flughafen München erlassen. Das Ausmaß des Flugbeschränkungsgebiets reicht praktisch von Ingolstadt bis zur italienischen Staatsgrenze und am Alpenrand von Füssen bis an den Tegernsee. Informationen zu Flügen mit Ziel/Start München findet man beim Flughafen München.

Grenzkontrollen

Zum Schutz des bevorstehenden G7-Gipfels auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen wurden auch die Personenkontrollen an den Grenzen intensiviert. Bis zum 3. Juli werden diese abhängig von der jeweiligen Lage durchgeführt, d.h. sie werden zeitlich sowie örtlich flexibel angeordnet. Kontrolliert wird an Straßen, in Zügen, aber auch auf Wanderwegen. Autofahrende müssen längere Wartezeiten einplanen. Wichtig ist, stets gültige Ausweispapiere mit sich zu führen.

Folgen für Urlauber

Die Ortschaften der Umgebung von Elmau, Garmisch oder auch Mittenwald sind vom Gipfeltreffen ebenso tangiert wie Teile der A95/B2. Je nach Lage ist es möglich, dass die Autobahn und andere Straßen schon vor Garmisch-Partenkirchen gesperrt werden. Anwohnende, die sich ausweisen können, dürfen aber passieren. Auch wer einen anderen Grund vorweisen kann, etwa den Besuch von Angehörigen, ein Hotel oder ein Ticket für die Zugspitzbahn gebucht hat, soll an den Kontrollstellen der Polizei durchgelassen werden.

Wanderer müssen einiges beachten

Einschränkungen für Wandernde werden sich auf die zweite Hälfte des Monats Juni und im Wesentlichen auf einen rund 16 Kilometer langen Sicherheitsbereich um Schloss Elmau beschränken. In diesem relativ eng gefassten Bereich werden keine Wanderungen möglich sein. Der Naturraum im Werdenfelser Land steht Urlaubenden jedoch prinzipiell zur Erholung weiter zur Verfügung. Ob im Einzelfall beispielsweise Seilbahnbetriebe eingestellt werden müssen, hängt von der konkreten Lagebeurteilung zum Veranstaltungszeitpunkt ab.

Drachenflieger müssen am Boden bleiben

Der beliebte Aufstieg auf das Schachenhaus kann außer von Elmau aus von allen anderen Routen durchgeführt werden. Auch der Besuch der Höllentalklamm ist grundsätzlich möglich. Die Partnachklamm hingegen wird ab 24. Juni gesperrt. Zu beachten ist jedoch, dass viele Wanderparkplätze gesperrt und dementsprechend nicht benutzbar sind.

Drachen-, Gleitschirm- oder Segelfliegende sind vom 26. bis 28. Juni in einem Radius von 56 Kilometern rund um Schloss Elmau tabu.

Die Bayerische Polizei rät Ausflüglern dringend dazu, sich vor Reiseantritt tagesaktuell zu informieren und sich gegebenenfalls eine Alternative zu überlegen.

Auswirkungen auf das touristische Angebot

In Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, dem Nachbarlandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und der gesamten Urlaubsregion könnte durch den Gipfel und die zeitgleich stattfindenden Oberammergauer Passionsspiele das Bettenangebot knapp sein. Einige Geschäfte und Touristenattraktionen könnten zudem geschlossen sein: Aus Angst vor Krawallen und Schäden hatten rund um den Gipfel 2015 manche Geschäfte und Einrichtungen vorsorglich zeitweise gar nicht geöffnet.

Bürgertelefon der bayerischen Polizei zum G7-Gipfel

Um Fragen im Zusammenhang mit dem Gipfel zu klären, hat die bayerische Polizei ein Infotelefon für Anwohnende und Urlaubende eingerichtet. Die kostenfreie Rufnummer 0800 776 63 30 steht montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr zur Verfügung. E-Mail-Anfragen sind möglich unter: [email protected]. Zudem ist die Bayerische Polizei in Bürgerbüros und Infomobilen seit 16. Mai (montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr) im Landkreis Garmisch-Partenkirchen persönlich ansprechbar.

(Pressemitteilung: ADAC)