Rund 380 Feuerwehrleute im Einsatz Großbrand bei Reifen Göggel in Gammertingen: Fünf Verletzte und Millionenschaden

Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen während eines Großbrandes auf dem Gelände.
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen während eines Großbrandes auf dem Gelände. (Bild: Thomas Warnack/dpa)

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Eigentlich wollten sie nur Hochzeit feiern. Samt DJ Ötzi und Feuerwerk. Doch dann wird der schönste Tag im Leben zu einem Inferno.

Gammertingen (dpa/lsw) – Bei einem Großbrand auf dem Gelände eines Reifenhändlers in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) sind fünf Menschen leicht verletzt worden. «Der entstandene Schaden kann bislang nicht genau beziffert werden, wird aber auf mehrere Millionen Euro geschätzt», teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Ermittler prüfen einem Sprecher zufolge, ob ein Hochzeitsfeuerwerk am Samstagabend im Zusammenhang mit dem Inferno stehen könnte.

Wie die «Schwäbische Zeitung» online berichtete, hatte niemand geringeres am Samstagabend seine Hochzeit gefeiert als der Firmeninhaber höchstpersönlich. Auch der Sänger DJ Ötzi trat dort auf. Dessen Managerin konnte zunächst keine weiteren Angaben dazu machen. Das Unternehmen selbst reagierte auf dpa-Anfrage nicht.

Gegen 23.30 Uhr gingen die ersten Meldungen über einen Brand auf dem Firmengelände ein. In der Spitze seien 380 Feuerwehrleute aus vier Landkreisen im Einsatz gewesen, sagte der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands Sigmaringen, Joachim Pfänder. Brennende Reifen im Außenlager, verpackt in Folie, Teile einer Lagerhalle, Fahrzeuge und auch Gasflaschen seien in Flammen aufgegangen. «Das war schon ein ordentliches Feuer», sagte Pfänder.

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Die Einsatzkräfte hätten verhindern können, dass sich Flammen auf ein weiteres Reifenlager oder in Richtung eines angrenzenden Wohngebiets und des Waldes hinter dem Industriegebiet ausbreiteten, sagte der Feuerwehrsprecher. «Wir haben einen massiven Löscheinsatz gefahren.» Mit Baggern hätten sie am Vormittag das Brandgut auseinandergezogen, um Glutnester besser löschen zu können. Pfänder ging davon aus, dass sich der Einsatz über den ganzen Sonntag ziehen dürfte.

Überall qualmte es da noch aus den Trümmern. Auf dem Gelände waren ein ausgebranntes Fahrzeugwrack und verformte Metallgestänge zu sehen. Selbst an den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr hatte die Hitze ihre Spuren hinterlassen und etwa Lack aufplatzen lassen.

Vier Verletzte kamen Pfänders Angaben zufolge mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Eine weitere Person habe bei einem Sturz eine Platzwunde erlitten.

Aufgrund der heftigen Rauchentwicklung wurden Anwohner in der Stadt nach Polizeiangaben per Lautsprecherdurchsagen dazu aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Wann Sachverständige sich den Brandort anschauen können, war zunächst unklar. Davon hängt unter anderem ab, wann Angaben zur Ursache des Feuers gemacht werden.

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