Grenke: Wirtschaftsprüfer bestätigen Bankguthaben

Grenke: Wirtschaftsprüfer bestätigen Bankguthaben
Der Schriftzug des Finanzdienstleisters Grenke AG steht an der Zentrale der Aktiengesellschaft. (Uli Deck/dpa/Archivbild)

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Baden-Baden (dpa) – Der nach Vorwürfen der Bilanzmanipulation unter Druck stehende Leasing-Spezialist Grenke sieht sich in einem wesentlichen Punkt entlastet. Der Wirtschaftsprüfer KPMG habe die Bestätigungen für den weit überwiegenden Teil der Bankguthaben erhalten, teilte der MDax-Konzern am Montag mit.

«Im Detail hat die KPMG die Bankbestätigungen der Bankguthaben für 98,5 Prozent zum 30. Juni 2020 (1,06 Milliarden Euro) und für 98,6 Prozent der Bankguthaben zum 15. September 2020 (0,96 Milliarden Euro) erhalten», hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die noch ausstehenden Bankbestätigungen erwarte man bis Mitte Oktober.

Der Leasing-Spezialist aus Baden-Baden steht nach Vorwürfen der Investorengruppe Viceroy Research schwer unter Druck. Hinter den umstrittenen Investoren steht der Brite Fraser Perring, der sich bereits mit dem inzwischen insolventen Zahlungsabwickler Wirecard angelegt hatte. Ein zentraler Vorwurf lautete, dass Geldbestände Grenkes zu hoch ausgewiesen seien und ein bedeutender Teil der liquiden Mittel nicht existiere. Grenke hatte dies zurückgewiesen und bereits auf Kontensalden bei der Bundesbank verwiesen sowie den bestehenden Abschlussprüfer KPMG mit einem Sondergutachten beauftragt.

Nach den Vorwürfen und der Attacke des Leerverkäufers Mitte September war die Grenke-Aktie auf ein Sechsjahrestief eingebrochen. Trotz mehrerer Dementi durch den MDax-Konzern hatten sie sich nur leicht erholt. Nach der aktuellen Grenke-Mitteilung vom Montag machten die Papiere einen deutlichen Sprung nach oben.