Grenke will Franchise-Gesellschaften integrieren

Grenke will Franchise-Gesellschaften integrieren
Flaggen mit dem Schriftzug von Grenke wehen an der Zentrale der Aktiengesellschaft. (Uli Deck/dpa/Archivbild)

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Baden-Baden (dpa) – Der seit Wochen mit einem Leerverkäufer-Angriff ringende Leasingspezialist Grenke will das heftig attackierte Franchise-System beenden. «Die Franchise-Gesellschaften sollen in den kommenden 12 bis 18 Monaten in den Konzern integriert werden», kündigte das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Baden-Baden an und reagiert damit unter anderem auf Kritik der Investorengruppe Viceroy Research. Zudem soll der Vorstand um einen Chief Risk Officer (CRO) mit Verantwortung für Risikocontrolling, Recht und Compliance erweitert werden. Das Unternehmen betonte zudem, dass die Shortseller-Attacke keine Auswirkungen auf das Geschäft hatte.

Viceroy Research hatte Grenke Mitte September angegriffen. Hinter dem Shortseller steht der Brite Fraser Perring, der sich bereits mit dem inzwischen insolventen Zahlungsabwickler Wirecard angelegt hatte. Viceroy wirft dem Grenke-Konzern unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell mit unlauteren Praktiken, Scheingewinne und zu hoch ausgewiesene Geldbestände vor. Unternehmensgründer Wolfgang Grenke beschuldigt Viceroy, sich durch Mauscheleien bereichert zu haben. Der Börsenwert von Grenke sank seit der Viceroy-Attacke um rund 1,1 Milliarden Euro oder mehr als 40 Prozent auf nur noch etwas mehr als 1,4 Milliarden Euro.