Gesundheitsrisiko besteht nicht Gespinstmottenraupen am Werk im Wurzacher Ried

Die Gespinstmottenraupen überziehen derzeit Pflanzen mit einem silbrigen Gespinst und fressen darunter alle Blätter ab.
Die Gespinstmottenraupen überziehen derzeit Pflanzen mit einem silbrigen Gespinst und fressen darunter alle Blätter ab. (Bild: NAZ)

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Bad Wurzach – In Parkanlagen wie dem Wurzacher Kurpark oder im Wurzacher Ried, aber auch an Wald- und Straßenrändern stechen aktuell vielerorts silbrig glänzende, oft kahle Bäume und Sträucher ins Auge. Ursache hierfür sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die die Stämme, Äste und Zweige der Pflanzen großflächig mit einem silbrigen Gespinst überziehen und darunter die Pflanzenblätter abfressen.

Das Gespinst schützt die kleinen Raupen vor Fressfeinden wie Vögel oder vor schlechter Witterung. Die befallenen Pflanzen werden bis ungefähr Mitte Juni kahlgefressen, anschließend verpuppen sich die Raupen im Schutz des Gespinsts. Anfang Juli schlüpfen dann die ersten Falter. Nach der Paarung legen diese ihre Eier wieder an Pflanzenknospen ab, wo sie sich bis zum nächsten Frühjahr geschützt entwickeln.

„Wenn im Herbst und Winter günstige Bedingungen herrschen, wie z.B. milde Temperaturen oder ein geringes Vorkommen von natürlichen Gegenspielern wie Parasiten, können sich die Gespinstmottenraupen massenhaft vermehren“, erklärt Sabrina Schiller vom Naturschutzzentrum Wurzacher Ried. Da aktuell viele interessierte, aber auch besorgte Anrufe aus der Bevölkerung zu diesem Thema im Naturschutzzentrum eingehen, gibt die NAZ-Mitarbeiterin Entwarnung: „Bäumen und Sträuchern schadet der Befall nicht nachhaltig, die Pflanzen können noch im gleichen Jahr wieder austreiben. Auch für den Menschen besteht kein Gesundheitsrisiko bei Kontakt mit der Raupe oder dem Gespinst.“

Im Archiv des Naturschutzzentrums wurde zuletzt im Jahr 2007 ein ähnlich massenhaftes Auftreten der Gespinstmottenraupe in Bad Wurzach und Umgebung dokumentiert. 

(Pressemitteilung: Naturschutzzentrum Wurzacher Ried)