London (tmy) – Bei der Darts-Weltmeisterschaft ist in diesem Jahr einiges anders gewesen – und das nicht nur aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie. Denn im „Alexandra Palace“ kam die Stimmung dieses Mal aus der Konserve und nicht von den Rängen. Und: Erstmals kommt der Champion aus Wales.
Denn der ehemalige Rugbyprofi Gerwyn Price gewann den 25 Kilo schweren Pokal, nach einem 7:3-Triumph über den Schotten Gary Anderson. Dieser hatte im Endspiel zu viele Doppelfelder nicht getroffen. Doch – und das passte zu diesem etwas anderen Finale – der neue Weltmeister tat es, als es darauf ankam, plötzlich ihm gleich.
Price hatte nicht weniger als elf Matchdarts vergeben und setzte sich erst nach dem 12. Versuch, die Partie mit einem Treffer in ein Doppelfeld zu beenden, die Krone auf und heimste dafür rund 500.000 britische Pfund ein. Für einen, der erst vor sechs Jahren auf die Profitour gekommen war, eine stolze Summe. Schließlich war der 35-jährige Waliser zuvor als Rugbyspieler unterwegs.
Nun machte er also seine Ansage wahr, als er damals sagte, mit Dart zu beginnen, um den Profis „das Geld aus der Tasche zu ziehen“. Gesagt, getan. Und das auch, weil bei den Titelkämpfen des Jahres 2020/2021 der Titelverteidiger und der haushohe Favorit frühzeitig scheiterten.
Denn sowohl Peter Wright als auch Michael van Gerwen verabschiedeten sich vorzeitig von allen WM-Träumen. Diesen darf nun das Rugby-Raubein leben, der mit seiner aufbrausenden Art nicht nur beim diesjährigen Finalgegner aus Schottland in der Vergangenheit mehrfach aneckte. Doch das dürfte Price herzlich egal sein – schließlich nennen sie ihn ja den „Iceman“.