Ausflugtipp Genusswandern: Vom Lindenberger Waldsee zum Ratzenberg

Genusswandern: Vom Lindenberger Waldsee zum Ratzenberg
Eine einfache Wanderung, die der Seele vor allem bei schönem Herbstwetter gut tut. (Bild: Wilfried Vögel)

Der Herbst ist da und mit ihm herrlich verfärbte Laubbäume. Da ist eine Genusswanderung im Westallgäu bestens geeignet, dem Nebel in den Niederungen zu entfliehen und die wunderschöne Natur zu genießen.

Die leichte Wanderung, die wir Ihnen heute vorstellen, gehört zu den ausgewählten Premium-Spazier- und Wanderwegen im Westallgäu zwischen Scheidegg, Weiler, Oberreute, Ellhofen, Simmerberg und Lindenberg. Zur Bedeutung der verschiedenen Bezeichnungen bzw. Einteilungen der Wanderwege in Premium- oder Qualitätswanderwege finden Sie hier.

Zum Teil führt der Weg auch über solche Bretter.
Zum Teil führt der Weg auch über solche Bretter.
(Bild: Wilfried Vögel)

Die idyllische Waldseerunde führt über Waldpfade und durch Moorwiesen bis zum Ratzenberg. Nach einer Einkehr in die um die Ecke liegende Hofwirtschaft, geht’s über Wald- und Feldwege vorbei am Hofgut Ratzenberg und durchs Ratzenberger Moor zurück zum Waldsee, den wir zum Abschluss noch umrunden.

Die Anfahrt erfolgt in Lindenberg über die Pfänderstraße, beim Autohaus Weber und Seitz abbiegend in die Austraße Richtung Stadtwerke Lindenberg. Kostenlose Parkplätz gibt es noch vor den Wohnmobilstellplätzen am Straßenrand. Näher am Waldsee gelegenen Parkplätze sind kostenpflichtig.

Aussichtsreich auf dem Premium-Spazierweg

Wir folgen bei unserem Weg stets der guten Beschilderung „aussichtsreich“.

Jetzt geht es an den Stadtwerken und am Eisstadion vorbei zum Waldsee. Wir passieren das Hotel Waldsee und biegen danach gleich rechts ab Richtung Kneipp-Tretstelle. Hier halten wir uns links und gehen hoch zur Hofwirtschaft Ratzenberg, die in der Regel von Mittwoch bis Sonntag ab 11.30 Uhr eine Einkehrmöglichkeit bietet. Über die aktuellen Öffnungszeiten sollte man sich zuvor im Internet informieren, wenn eine Einkehr geplant ist.

Die Runde um den See herum lohnt sich definitiv.
(Bild: Wilfried Vögel)

Tolle Aussicht bei den „Drei Eichen“

Wir überqueren die Straße und steigen hoch zum Aussichtspunkt „Drei Eichen“. Bänke laden zur Rast ein. Bei guter Fernsicht, z.B. an Föhntagen, liegt die Alpenkette direkt vor unseren Augen.

Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, biegt links in die Abkürzungsrunde ein. Ansonsten folgt jetzt der fast schönste Wegabschnitt. Über Wurzeln und Brücklein spazieren wir gemütlich durch den verfärbten Mischwald.

Nach dem Hofgut Ratzenberg müssen wir die Straße erneut überqueren. Der Weg führt jetzt hinauf zu einem Bauernhof. Mit dem Kinderwagen nehmen wir direkt rechts vor dem Hof den Weg hinunter zum Waldsee. Wir biegen scharf rechts ab und folgen der markierten Route, die uns schon bald links abbiegend durchs idyllische Ratzenrieder Moor führt. Hier wandern wir teilweise über Holzplanken.

Der Aussichtspunkt "Drei Eichen" ist fester Bestandteil der Tour.
Der Aussichtspunkt „Drei Eichen“ ist fester Bestandteil der Tour.
(Bild: Wilfried Vögel)

Einmal noch rund um den Waldsee

Bald erreichen wir wieder freies Gelände. Die Wegführung leitet uns jetzt direkt zur Badestelle am Waldsee. Wir biegen rechts in den Waldseerundweg ein. Vorbei am Torflehrpfad führt unser Spazierweg erst vom See entfernt, dann wieder direkt am See zum Ausgangspunkt am Waldseehotel. Von dort geht es auf dem Herweg zum Ausgangspunkt zurück.

Für die knapp sieben km lange Runde muss man gut zwei Stunden Gehzeit einrechnen. Die Höhenunterschiede sind gering.

Der ausgezeichnet markierte Rundweg gehört zu den ausgewählten Premium-Spazier- und Wanderwegen im Westallgäu.

Kleine Pfade geben das Gefühl, sich an einem verwunschenen Ort zu befinden. So lässt sich der Alltagsstress hervorragend abstreifen.
Kleine Pfade geben das Gefühl, sich an einem verwunschenen Ort zu befinden. So lässt sich der Alltagsstress hervorragend abstreifen.
(Bild: Wilfried Vögel)

Infos zum Lindenberger Waldsee:

Der Waldsee in Lindenberg im Allgäu ist einer der höchstgelegenen deutschen Moorseen (765,4 Meter).

Der See wurde im Mittelalter zur Fischzucht aufgestaut und ab Mitte des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum Betrieb einer Sägemühle genutzt. Während dieser Zeit trug der See u. a. den Namen Sägeweiher. 1905 begann die touristische Erschließung mit der Errichtung einer Badeanstalt und eines Gasthauses, in den 1920er Jahren folgte zur besseren Vermarktung die Umbenennung in Waldsee. 1952 bekam die Gaststätte beim Umbau zu einem Hotel nach Plänen von Ernst Pfeiffer ihr heutiges Gesicht. In den Gasträumen im Inneren befinden sich seitdem Gemälde über die Geschichte Lindenbergs.

Weite Teile des Ufers wurden zwischen 2006 und Mai 2008 neu gestaltet und dabei die alte Badeanlage am Nordufer durch einen – kostenlos zugänglichen – Neubau am selben Ort ersetzt. Auch informiert seitdem ein Moorlehrpfad rund um den See über ökologische und ökonomische Faktoren rund um das Moor und den hier lange Zeit betriebenen Torfabbau.

Infotafeln entlang unseres Weges entlang des Waldsees bilden in Sachen Natur weiter.
Infotafeln entlang unseres Weges entlang des Waldsees bilden in Sachen Natur weiter.
(Bild: Wilfried Vögel)

Das Waasemoos rund um den Waldsee spielte als Torfabbaugebiet lange Zeit eine wichtige Rolle für die Energieversorgung Lindenberger Produktionsbetriebe. Zudem nutzte eine Badeanstalt in Lindenberg das Wasser aus dem umgebenden Moor als Heilwasser.