„Gekämpft wie die Wilden“: Razorbacks sichern ersten GFL-Sieg der Vereinsgeschichte

Bei herrlichem Wetter sahen die vielen Zuschauer im Lindenhofstadion eine packende Partie.
Bei herrlichem Wetter sahen die vielen Zuschauer im Lindenhofstadion eine packende Partie. (Bild: Razorbacks/Trabold)

Ravensburg/Weingarten (dab) – Riesenjubel im Lindenhofstadion: In ihrem zweiten Spiel in der German Football League (GFL) überhaupt gelang den Ravensburg Razorbacks der erste Sieg.

Die Partie hätte kaum spannender sein können: Am Ende setzte sich die Mannschaft von Headcoach Sebastian Fandert knapp mit 27:26  gegen die Munich Cowboys durch und sicherte sich die ersten wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Vor 500 Zuschauern – mehr sind momentan noch nicht erlaubt – zeigte das gesamte Team eine starke Leistung, die am Ende mit dem nötigen Quäntchen Glück zum Sieg führte. „Unsere Offense war im Vergleich zum ersten Spiel stark verbessert, die Laufarbeit insgesamt war – insbesondere bei 26 Grad und Sonnenschein – hervorragend. Auch unsere Defense hat mit der Zeit die richtigen Mittel gefunden“, zeigte sich Fandert zufrieden im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. „Es geht allerdings sofort weiter, Zeit zum Feiern bleibt nicht“, stellt der Headcoach klar.

Das Spiel gegen München sollte die Hoffnung auf eine spannenden Partie nicht enttäuschen. Erstes Angriffsrecht hatten die Razorbacks. Quarterback Ryan Deal führte den ersten Drive an und zeigte gleich im ersten Spielzug, dass die Oberschwaben ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Im weiteren Verlauf des ersten Quarters kamen die Razorbacks immer besser ins Spiel und erzielten durch Pässe auf Jan Grischenig und Finn Seidelmann zwei Touchdowns zur Führung von 14:3.

Das zweite Viertel war geprägt von vielen guten Aktionen, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung, aber es reichte  nicht für weitere Punkte für die Razorbacks und auch die Cowboys konnten nur durch ein weiteres Fieldgoal zum 14:6 Pausenstand verkürzen.

Nach der Pause kamen die Cowboys besser aus der Kabine und vollendeten ihren ersten Drive direkt durch einen Quarterback Sneak von Justin Sottilare zum 14:13. Nach einem erfolglosen Angriffsversuch der Oberschwaben erzielten die Münchner dann durch einen schönen Pass von Quarterback Sottilare auf Kau Silbermann die 14:20 Führung durch die Gäste.

Mit 27:26 setzten sich die Razorbacks am Ende knapp durch.
Mit 27:26 setzten sich die Razorbacks am Ende knapp durch. (Bild: Razorbacks/Trabold)

Die Razorbacks steckten jedoch nicht auf, sondern bewegten sich gut über das Feld und vollendeten den Drive mit einem Pass auf Ryan Smith zum 20:20. Nachdem die Verteidigung wieder einmal den Angriff der Münchner erfolgreich stoppen konnten, fackelten die Oberschwaben nicht lange und gingen durch einen Pass auf Jan Grischenig und einem erfolgreichen PAT mit 27:20 in Führung.

Die letzten drei Minuten des Spiels zeigten daraufhin, was American Football ausmacht. Nach einem soliden Angriffsspiel der Cowboys standen diese Sekunden vor dem Ende vor der Ravensburger Endzone. Der erste vermeintliche Touchdown wurde auf Grund eines Fouls aberkannt und so mussten die Münchner weiter zittern. Glück im Unglück hatten sie, als sie einen Auswechselfehler erkannten, bevor der Ball freigegeben wurde.

Mit nur noch einer Sekunde auf der Uhr hieß es dann: Alles oder nichts. Erneut fand Sottilare Kai Silbermann in der Endzone und erzielte mit auslaufender Uhr den letzten Touchdown zum 27:26. Jetzt mussten die Münchner sich entscheiden. Per PAT auf Unentschieden spielen oder volles Risiko zu gehen und versuchen mit einer Two-Point-Conversion das Spiel zu entscheiden.

Die Cowboys entschieden sich für das Risiko und der Pass von Sottilare auf Kai Silbermann konnte erst in letzter Sekunde durch Niklas Hermann abgewehrt werden. Damit stand der erste GFL-Sieg der Vereinsgeschichte fest und sowohl auf den Rängen als auch im Razorbacks-Team war die Freude riesig.

„Es ist sehr gut zu wissen, dass wir mit Top-Teams der Liga mithalten und sie auch schlagen können. Wir haben gekämpft wie die Wilden! Jetzt wollen wir an diese Leistung anknüpfen“, betont Sebastian Fandert. Am kommenden Sonntag, 20. Juni geht es für die Razorbacks nach Marburg, Kickoff gegen die Mercenaries ist um 16 Uhr.