„Geiler Sieg“: Wirtz-Doppelpack bringt deutsche U21 gegen Holland früh auf die Siegerstraße

Florian Wirtz, jüngster Spieler im EM-Kader, sorgte gegen die Niederlande mit zwei Toren für den Finaleinzug der deutschen U21.
Florian Wirtz, jüngster Spieler im EM-Kader, sorgte gegen die Niederlande mit zwei Toren für den Finaleinzug der deutschen U21. (Bild: picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS/Orangepictures | BEAUTIFUL SPORTS/Orangepictures)

Szekesfehervar/Ungarn (dab) – Besser hätte das Halbfinale der U21-EM für die deutsche Mannschaft gar nicht beginnen können: Florian Wirtz, mit 18 Jahren jüngster Spieler im Kader, schnürte einen Doppelpack (1./8.) und beruhigte so früh die Nerven der deutschen Fans. In der Folge traf die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Kuntz durch Mergim Berisha gar viermal das Aluminium und wurde für die mangelhafte Chancenverwertung wie im Fußball so oft schließlich bestraft.

Das Zittern bei den deutschen Fans begann in der 67. Minute, als Innenverteidiger Peer Schuurs nach einem Eckball den Anschlusstreffer erzielte. Bis dahin hatte sich ein Treffer der Niederländer in keinster Weise abgezeichnet.

Deutschlands Torhüter Finn Dahmen wurde bis dahin nur einmal ernsthaft geprüft, sah beim Gegentor jedoch nicht gut aus und plötzlich schien der angesichts drückender Überlegenheit bereits sicher geglaubte Finaleinzug wieder fraglich.

Glücklicherweise besann sich die Kuntz-Elf danach wieder auf ihre Stärken und ließ defensiv kaum etwas zu. Frische Kräfte von der Bank taten der Mannschaft zudem nach dem kräftezehrenden Viertelfinale gegen Dänemark drei Tage zuvor sichtlich gut.

Letztlich brachte Deutschland das Resultat souverän über die Zeit, nach dem Abpfiff herrschte riesige Freude beim DFB-Tross. Linksverteidiger David Raum sagte nach der Partie am „ran“-Mikrofon: „Wir haben gut regeneriert, waren gut eingestellt, die Taktik hat gepasst. Wir wollten die Holländer überraschen, das ist uns hervorragend gelungen. Geiler Sieg!“ Sein Defensiv-Kollege Nico Schlotterbeck erlebte schon anstrengendere Spiele: „Die Jungs vor mir haben viel wegverteidigt, daher fiel es mir und Amos Pieper in der Innenverteidigung relativ leicht.“ Offensichtlich kann die gesetzte deutsche Defensiv-Zentrale also frisch und fit ins Finale gehen.

„Wir haben wieder ein tolles Spiel gezeigt. Es freut mich unheimlich, das wir das alles jetzt unter diesen Bedingungen geschafft haben. Mergim Berisha bekommt vielleicht den goldenen Torpfosten“, sagte ein zufriedener Stefan Kuntz schmunzelnd. Alle Spieler hätten im Turnierverlauf bislang das Vertrauen total zurückgezahlt. „Jetzt genießen wir das erst einmal, ab Freitagmittag machen wir uns dann Gedanken über Portugal.“

Das Finale gegen die Portugiesen, die sich im Halbfinale knapp mit 1:0 gegen Spanien durchsetzten, wird am Sonntagabend um 21 Uhr in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana angepfiffen. Pro 7 überträgt live im TV ab 20.15 Uhr.