Gefährlich und gefräßig: Der Japankäfer ist im Anmarsch

Gefährlich und gefräßig: Der Japankäfer ist im Anmarsch
Der Japankäfer ist ein Einwanderer und verursacht große Schäden. Er wurde in Basel gesichtet und nimmt Kurs auf Deutschland. (Bild: picture alliance / imageBROKER | Ivan Kuzmin)

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Baden-Württemberg (wb/le) – Hierzulande ist der Japankäfer ein Fremder und doch hat sich das Insekt, das eigentlich in Japan beheimatet ist, den Weg nach Europa gebahnt. Pflanzenschützer sind alarmiert. Lt. dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) ist der Popillia japonica vor den Toren Baden-Württembergs, im grenznahen Basel, jetzt erstmals nachgewiesen worden.

Er sieht dem Maikäfer sehr ähnlich und ist ebenso verfressen

Die Japankäfer können starke Fraßschäden insbesondere an Apfelbäumen, Steinobstbäumen, Erdbeeren, Garten- und Sojabohnen, Mais, Weinreben, Rosen, aber auch an vielen anderen Strauch- und Baumarten anrichten. Denn die kleinen Tierchen, die optisch stark an einheimische Gartenlaub- oder Maikäfer erinnern, haben bei uns kaum natürliche Feinde und können sich fast ungehindert ausbreiten.

Als „blinder Passagier“ eingereist

Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst vermutet, dass der Mitte Juli in einer Pheromonfalle in der Nähe des Baseler Güterbahnhofs gefangene männliche Japankäfer als „blinder Passagier“ aus dem Befallsgebiet um den Lago Maggiore in das circa 250 km entfernte Basel gelangt ist.

Der Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg überwacht bereits seit mehreren Jahren gezielt Pflanzenbestände an Risikostandorten. Dazu werden Pheromonfallen aufgehängt, die den Käfer während seiner Flugzeit von Ende Mai bis September anlocken.

Helfen Sie mit bei der Suche nach dem gefährlichen Vielfraß

Reisende aus Italien werden gebeten, verdächtige Käfer zu melden. Der Japankäfer hat fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und das Halsschild schimmert auffällig grün-metallisch.

Das LTZ Augustenberg bittet, Käfer mit diesen Merkmalen zu fangen, einzufrieren und ein Foto unter Angabe des Fundortes per E-Mail an [email protected] zu senden.

(Quelle: LTZ Augustenberg)