Gedenktag für Drogentote

Der Tisch wurde schön gedeckt. Die Suchthilfe der Caritas ist ein wichtiger Anlaufpunkt für verzweifelte und hilfesuchende Drogenabhängige.
Der Tisch wurde schön gedeckt. Die Suchthilfe der Caritas ist ein wichtiger Anlaufpunkt für verzweifelte und hilfesuchende Drogenabhängige. (Bild: Caritas Bodensee-Oberschwaben)

Ravensburg (dpi) – Die Suchthilfe der Caritas Bodensee-Oberschwaben beteiligte sich an einem Gedenktag für Drogentote und mahnt: Hilfe für schwerstabhängige Menschen ist durch die Corona-Pandemie in eine Ausnahmesituation geraten.

Am 21. Juli fand der „Internationaler Gedenktag für Drogentote“ statt, an dem sich unter anderem auch Ravensburg und die örtliche Caritas Suchthilfe beteiligten.

Einer aktuellen Publikation der Drogenbeauftragte des Bundes sind im vergangenen Jahr rund 1.581 Menschen infolge ihres Dorgenkonsums verstorben. Ein Anstieg wie sich zeigt: 2019 waren es noch 1.389. 2020 waren es rund 13 Prozent mehr Drogentote als im Jahr 2019.

Den Anstieg erklärt die Caritas unteranderem mit der Corona Pandemie: „Dieser deutliche Anstieg in Höhe von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr sei ein Zeichen dafür, dass auch die Hilfe für schwerstabhängige Menschen durch die Corona-Pandemie in eine Ausnahmesituation geraten sei“ heißt es in einer Mitteilung. Gewohnte Strukturen, Hilfsangebote sowie Ansprechpersonen seien im Schatten der Pandemie einfach weggebrochen. Als Ziel habe man sich nun gesetzt, bestehende Hilfen für suchtkranke Menschen auch in Zeiten des Lockdowns aufrechtzuerhalten sowie entsprechende Hygieneauflagen erneut auszubauen.

Gefahr durch Überdosierungen und Mischkonsum

Für die Caritas ist klar: Eine besondere Gefahr sind Überdosierungen (Überdosis) sowie Michschkonsum verschiedener Drogen- und Suchtmittel.

Aufgrund der Pandemie hatte sich der dafür zuständige Arbeitskreis „Illegale Drogen“ nicht treffen können.

Gedenktag an Drogentote

Mitarbeiter der Beratungsstelle der Caritas Sichthilfen in der Georgstraße hatten gemeinsam mit Klienten eine Gedenkstelle für die Drogentote eingerichtet. In Form von bemalten Steinen mit den Namen der Verstorbenen, an denen schwarze Luftballons befestigt waren trauerten und gedenkten die Teilnehmer den Opfern.

Eine über mehrere Jahre hinweg gestaltete Gedenktafel wurde an dem Tag mit weiteren Namen und Andenken ergänzt.

„Ziel der Veranstaltung war es, einen Rahmen zu schaffen, um über Abschied-Nehmen, Sterben und Gedenken zu sprechen“ so die Caritas. Für viele Betroffene sei die Caritas Stellenin der Ravensburger Georgstraße ein bekannter und geschützter Ort, auch für den Gedenktag. Dort können Menschen Erinnerungen austauschen, trauern und gemeinsam Bekannten und Freunden gedenken.