Vor der Erfindung von Dating-Portalen wie Elite-Partner und Tinder suchten viele Singles ihr Liebesglück über eine Kontaktanzeige. Mit blumigen Umschreibungen wurde aus dem untersetzten Mann mit größerem Bierbauchansatz ein Kuschelbär zum Anlehnen und hinter der vollbusigen Brünetten mit perfekten Kochkenntnissen steckte oft ein Mauerblümchen ohne Herd.
Der Piks entthront Podest
Die Zeiten haben sich geändert und durch Corona treten die ach so beliebten Attribute wie vermögend, sportlich, eigenes Boot, Haus mit Pool und liebevoll in den Hintergrund. Derzeit hoch im Kurs: „frisch geboostert“ oder „geimpft.“ Der Trend geht sogar wieder zur klassischen Kontaktanzeige – aber weg von den Statussymbolen – hin zur gespritzten Sicherheit und der damit verbundenen Freiheit.
Willst du mit mir (testen) gehen?
Hoffentlich geht da nicht so manch einem (geimpften) Suchenden ein toller (ungeimpfter) Fisch durchs Netz – oder umgekehrt. Den Nichtgeimpften bleibt nichts anderes als zu versuchen, mit dem Zusatz „Willst du mit mir (testen) gehen?“ zu punkten.
Es bleibt schwierig
Ob geimpfter, sportlicher Er auf der Suche nach der großen Liebe oder kompetente, nichtgeimpfte Krankenschwester auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderung – die Suche nach dem richtigen Partner unterscheidet sich aktuell also nur geringfügig von der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz: Der Impfstatus scheint derzeit mehr Aussagekraft über die Eigenschaften einer Person zu liefern als persönliche Attribute.