Gartentrend 2022: Zurück zur Ursprünglichkeit mit naturnahen Gärten

Gartentrend 2022: Zurück zur Ursprünglichkeit mit naturnahen Gärten
Zurück zur Natur. Bunte Blumen, heimische Sträucher und Gehölze und dazu jede Menge Bienen und Schmetterlinge - So stellen wir uns 2022 den perfekten Garten vor. (Bild: Pixabay)

Zurück zur Natur heißt es diesen Frühling in unseren Gärten. Im Sinne des Klimaschutzes sind naturnahe Gärten und Blumenwiesen beliebter denn je. Aufgrund des Klimawandels eignen sich trockenheitstolerante Pflanzen, wie Lavendel, Verbenen, Rittersport und Phlox. Zum Aufpeppen punkten Deko-Ideen aus recycelten Materialen.

Was sonst noch in den Garten kommt:

Farbenfrohe Teppiche

Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Blumenwiese anzulegen, kann sofort damit beginnen. Blumenwiesen sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch Paradiese für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Ob Korn- und Ringelblumen, Goldmohn, Sonnenblumen oder roter Lein – durch den versetzten Blühzeitpunkt erstreckt sich die gesamte Blühphase vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Ein großer Vorteil: Blumenwiesen benötigen nur wenig Pflege.

Vielfältig bepflanzte Blumenwiesen ziehen Schmetterlinge magisch ist. Und die sehen wir gern in unserem Garten.
Vielfältig bepflanzte Blumenwiesen ziehen Schmetterlinge magisch ist. Und die sehen wir gern in unserem Garten. (Bild: Pixabay)

Sonniger Standort und magere Böden

Es gibt zwei Möglichkeiten eine Blumenwiese zu etablieren: Neuanlage oder bestehenden Rasen umfunktionieren. Wichtig ist es beim Rasen, zuerst zu vertikutieren und dann zu lockern. Beim Einsäen gehen Sie genauso vor, wie beim eigentlichen Rasen säen. Die keimende Saat sollte zu Anfang stets einen feuchten Boden haben. Hat sich die Wiese etabliert, braucht sie keine zusätzliche Bewässerung mehr. In der Regel reichen je nach fertiger Mischung ein bis fünf Gramm Saatgut pro Quadratmeter.

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Auf Plastik verzichten und lieber Recyceln

Der Verzicht auf Plastik kann auch bei der Gartenarbeit zur obersten Priorität werden. Vorhandene Pflanztöpfe und Saatschalen kann man reinigen und immer wieder neu verwenden. Statt neue Plastiktöpfe nachzukaufen, sollte man nach Alternativen aus Holz oder ähnlichem schauen. Alte Dachziegel eigenen sich beispielsweise ideal für den Bau eines Insektenhotels und Dachrinnen können in Blumenkästen umgewandelt werden. Sogar alte Möbelstücke finden im Garten eine neue Funktion und mit ein bisschen Fingerfertigkeit werden sie zu richtigen Hinguckern. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf.

Utensilien für kleine Gärtner oder Gärten im Kleinen.
Utensilien für kleine Gärtner oder Gärten im Kleinen. (Bild: cottonbro von Pexels)

Hochbeet für die Kleinen

Raus in den Garten und rein in die Gummistiefel. Man kann nicht früh genug damit anfangen, dem Nachwuchs die Faszination der Natur näherzubringen. Warum also nicht im eigenen Garten damit beginnen und gemeinsam ein Mini-Hochbeet anlegen? So werden die Kinder mit kleinen Pflegeaufgaben betraut. Neben der Freude wächst das Selbstbewusstsein und der Grundstein für einen umweltbewussten Umgang mit der Natur wird gelegt. Natürlich sollten die Kinder gut an ihr Beet herankommen.

Erdbeeren zum Naschen

Besonders eignen sich kleinwüchsige Pflanzen wie Buschtomaten, Mini-Kürbisse und natürlich Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie und Basilikum. Für Leckermäuler dürfen Nasch-Erdbeeren in Hängetöpfen nicht fehlen. Selbst bemalte Pflanzenschilder peppen das Ganze auf und bringen schon beim Basteln Freude.

Erdbeeren zum Naschen begeistern nicht nur Kinder. Die köstlichen Sommerfrüchte dürfen 2022 in keinem Garten fehlen.
Erdbeeren zum Naschen begeistern nicht nur Kinder. Die köstlichen Sommerfrüchte dürfen 2022 in keinem Garten fehlen. (Bild: Pixabay)

Wildsträucher für den Garten

Wer Tiere in seinen Garten locken und beobachten möchte, sollte auf jeden Fall auf heimische Sträucher wie Berberitze, Brombeere, Schwarzer Holunder, Johannisbeere, Wolliger Schneeball und Schlehe zurückgreifen. Sie sind für viele Tiere eine wichtige Nahrungsquelle. Fremdländische Ziergehölze und Nadelbäume sind zwar schön aber für die heimische Tierwelt nur von geringem ökologischem Nutzen.

Tipps vom NABU

Die Früchte des heimischen Weißdorns werden beispielsweise von 32 Vogelarten gefressen, die des nahverwandten nordamerikanischen Scharlachdorns nur von zwei Arten. Der heimische Wachholder ernährt sogar 43 Vogelarten, der häufig in Gärten gepflanzte Chinesische Wacholder dagegen nur eine einzige Art. Von Vogelbeere und Schwarzem Holunder ernähren sich beispielsweise jeweils über 60 Vogelarten.

Heimische Gewächse, wie zum Beispiel Weißdorn, ernähren viele Vogelarten.
Heimische Gewächse, wie zum Beispiel Weißdorn, ernähren viele Vogelarten. (Bild: Pixabay)

Anspruchslos und robust

Übrigens sind heimische Sträucher anspruchsloser und widerstandsfähiger, auch gegen witterungsbedingte Einflüsse und Schädlinge. Zudem ist für jeden Gartenstandort etwas dabei: Weißdorn und Wildrosen mögen es gerne sonnig, Haselnuss und Pfaffenhütchen genügt ein halbschattiger Standort und die Heckenkirsche gibt sich mit einem schattigen Plätzchen zufrieden.

Verbot von Schottergärten

Sie sind grau und steril. Biologisch gesehen sind viele dieser Gärten zudem tot, denn sie bieten den meisten Tieren und Pflanzen weder Nahrung noch Lebensraum. Seit letztem Jahr sind Schottergärten auf privaten Grundstücken in Baden-Württemberg gesetzlich verboten. Anders als in Steingärten nach alpinem Vorbild sind viele Schottergärten meist nur spärlich oder gar nicht bepflanzt.

An den Klimawandel denken

In einigen Fällen werden zur Bekämpfung ungebetener Pflänzchen sogar Pestizide eingesetzt. Diese Gifte töten endgültig alles Leben auf der Fläche und im Boden. NABU: „Eine Kiesfläche vor dem Haus bewirkt lediglich, dass es heiß, stickig, staubig, laut, anstrengend und teuer wird und keine Tiere mehr den Garten besuchen. Regnet es einmal stark, wie es in Zukunft häufiger vorkommen kann, steht das Wasser im Schotterbeet, weil es durch den verdichteten Boden nicht abfließen kann. Dieses Wasser landet nun in Kellern, der übervollen Kanalisation und am Ende vollkommen verdreckt in Flüssen und Bächen, statt gefiltert im Grundwasser.“