Galerie: Jugendliche gestalteten Performance zu Camill Leberer

Cornelie Dreizler, Präsidentin RC Hohenkarpfen-Tuttlingen mit den Jugendlichen Giulia Mossbacher, Sina Sieber und Damian Volz.
Cornelie Dreizler, Präsidentin RC Hohenkarpfen-Tuttlingen mit den Jugendlichen Giulia Mossbacher, Sina Sieber und Damian Volz. (Bild: Nadja Dosterschill)

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Tuttlingen – Unter dem Motto „Wege“ erkundeten drei Jugendliche von Mutpol in künstlerischer Begleitung der Regisseurin Ingrid Schorscher die Ausstellung „Glashaut“ von Camill Leberer in der Galerie der Stadt Tuttlingen und erarbeiteten eine Performance, die sie nun auch vor Publikum aufführten.

Das Performance-Team näherten sie sich über Gestik, Haltungen und auch selbstgeschriebene Texte dem Thema der Ausstellung – „Glashaut“. Es ging ihnen um folgende Aspekte: Transparent sein, durchsichtig werden, sich nicht verstecken können, versus sich schützen, eine Maske aufsetzen, sich nicht zeigen.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer wurden bei der Aufführung zum Bestandteil eines beeindruckenden Gesamtkunstwerkes, das sich in verschiedenen Stationen im Rahmen der Camill Leberer-Ausstellung vollzog. Zunächst wurden sie für die ersten Minuten zum Tragen von Augenmasken aufgefordert. In der temporären Blindheit wurde ihre Aufmerksamkeit umso mehr auf das Hören von Klängen, das Erspüren der Umgebung und das Erahnen der umhergehenden Akteurinnen und Akteure gelenkt.

Danach war der Fokus auf das Sehen geschärft und die starke Präsenz von Damian Volz, Giulia Mossbacher und Sina Sieber, die sich buchstäblich dem Publikum „stellten“, konnte umso stärker wahrgenommen und in Beziehung zum Umfeld von Kunst und Raum gebracht werden. Dies machte deutlich, dass sich Kunst genauso wie ein persönliches Gegenüber nur mit einer aktiven Haltung, individuell und im Aufbau einer Beziehung erschließt.

Das Verändern der Position von Stühlen (Damian Volz) war als ein Hinweis auf den mehrfachen Perspektivwechsel zu verstehen, der für das Erschließen von Situationen wichtig ist. In einem weiteren Akt der Aufführung lösten sich die drei Akteur*innen hinter dem halbtransparenten Kunstwerk „Lichtung“ zu schemenhaften Erscheinungen auf. Den Abschluss bildeten eine rhythmische Klangperformance (Beatbox: Damian Volz) und das ausdrucksstarke Rezitieren eines selbst verfassten Textes (Sina Sieber), der beginnt mit:  „Glasmensch – Was ist das? Glashaut bedeutet, dass es ein Glasmensch, bzw. eine Skulptur ist, deren Haut aus Glas besteht…“.

Die zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer belohnten die Aufführung am Ende mit großem Applaus und die jungen Darstellerinnen und Darsteller genossen diesen Moment sichtlich. Im Anschluss durfte das Publikum noch Fragen stellen, die sie gerne beantworteten.

Das Projekt „Wege“ mit der Künstlerin und Pädagogin Ingrid Schorscher und Jugendlichen von Mutpol wurde ermöglicht durch die großzügige Förderung des Rotary Club Hohenkarpfen-Tuttlingen, dessen Präsidentin Cornelie Dreizler Gruß- und Dankesworte sprach.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)