Für sauberes Wasser: Professor schwimmt 2.700 Kilometer für eine plastikfreie Donau

Andreas Fath trainierte auf Fuerteventura abwechselnd im Pool oder im Atlantik mit Neoprenanzug.
Andreas Fath trainierte auf Fuerteventura abwechselnd im Pool oder im Atlantik mit Neoprenanzug. (Bild: cleandanube)

Furtwangen (le) – Seit Jahren schwimmen in der Donau mehr Plastikteilchen als Fischlarven – und es werden täglich immer mehr. Das will ein Mann ändern: Andreas Fath. Er ist Professor für Chemie an der Hochschule Furtwangen und begibt sich nun in die Lebensader Europas. Bis Juni will er mit seinem Projekt „cleandanube“ ca. 2.700 km durch die Donau – vom Schwarzwald bis zur Mündung ins Schwarze Meer – schwimmen. Dabei werden Wasserproben gesammelt, um auf die Verschmutzung im Fluss aufmerksam zu machen.

Im Team unterwegs

„Über 4 Tonnen Plastik schwemmt die Donau in das Schwarze Meer – jeden Tag,“ so die Wissenschaft. Dabei ist die Debatte über Mikroplastik und dessen Gefahren für die Umwelt nicht neu – trotzdem ist dieses Problem vielen Menschen nicht bewusst. Andreas Fath durchquert zehn Länder und verschiedenste Kulturen – genau den Weg, den auch viele Plastikteile zurücklegen. Begleitet wird er von der MS Marbach, einem kleinen österreichischen Passagierschiff, das zu einer Forschungsstation umgebaut wurde.

Die erste Wasserprobe ist genommen: Das Team um Andreas Fath kurz vor dem Start der Mission.
Die erste Wasserprobe ist genommen: Das Team um Andreas Fath kurz vor dem Start der Mission. (Bild: cleandanube)

Plastik ohne Ende am Grund des Flusses

Einige Donaustaaten haben weder funktionierende Pfandsysteme noch wirksame Müllvermeidungsstrategien. Plastikflaschen, Plastiktüten und anderer Makro-Plastikmüll finden sich im Uferbereich ebenso wie am Grund des Flussbettes. Ein gravierendes Problem ist Mikroplastik. An zahlreichen Stellen ist es gesundheitsgefährdend, in der Donau zu schwimmen, da das Wasser verunreinigt ist.

Mobile Wissenswerkstatt klärt auf

Mit dabei: ein Bildungsprogramm im Workshop-Format, welches die Verschmutzung der Donau erlebbar macht. Eine mobile Wissenswerkstatt, Informationsmaterialien und eine mit Partnerorganisationen koordinierte Kampagne sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema.

Passivsampler soll Fischhaut imitieren

Das mobile Labor entnimmt regelmäßig Wasserproben und analysiert laufend. Diese werden umgehend auf der Projektwebseite veröffentlicht. Ein am Neoprenanzug befestigter Passivsampler imitiert Fischhaut und liefert so zusätzliche Erkenntnisse. Durch diese zahlreichen, ineinandergreifenden Maßnahmen leistet das transnationale Projekt einen fundamentalen Beitrag zum Gewässerschutz. Im Fokus steht die Verringerung der Wasserverschmutzung, die Vermeidung von Plastikmüll, das Verständnis von Mikroplastik sowie die Wertschätzung des Naturraums Donau in der Bevölkerung.

Weitere Infos unter www.cleandanube.org

(Quelle: Cleandanube)