Für Sammler oder als Weihnachtsgeschenk – Jahrbuch der Heimatblätter 2020 ab sofort erhältlich

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Heimatblätter (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Tuttlingen – Von der ersten Pandemie, der Spanischen Grippe, bis zum Nellenburger Aufstand im Jahr 1809 reicht die Bandbreite der Beiträge, die in den jetzt erschienenen Tuttlinger Heimatblättern des Jahres 2020 zu finden sind. Auf 224 Seiten gibt es fünf reich bebilderte Aufsätze zu den Schwerpunktthemen „Spanische Grippe-Corona“, „Nationalsozialismus“ und „Erinnerungen“. Das Jahrbuch kann ab sofort für 9,90 Euro (geheftet) oder 11,90 Euro (gebunden) in der Städtischen Galerie und in den Buchhandlungen erworben werden.

Getreu dem Motto „alle reden von Corona, wir auch“, beginnen die diesjährigen Tuttlinger Heimatblätter mit einem Artikel, der die beiden Pandemien Spanische Grippe und COVID 19 gegenüberstellt. Bereits im vergangenen Jahr begann die Historikerin Nina Schreiber über die Spanische Grippe zu recherchieren, die in den Jahren 1918 bis 1920 wütete und als Mutter aller Pandemien bezeichnet wird. Dass diese Forschungen so schnell an Brisanz gewinnen würden, hatte damals niemand geahnt. Jetzt kann sie ihre Erkenntnisse über Auswirkungen und Verlauf der „flandrischen Grippe“, wie die Influenza auch genannt wurde, mit der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus vergleichen.

Im nächsten, umfangreichen Aufsatz „Zum Nationalsozialismus in Tuttlingen“ folgt die Museumsleiterin Gunda Woll den Spuren von Menschen, die in der NS-Zeit in Tuttlingen auf Grund ihrer Parteizugehörigkeit an Bedeutung gewannen. Eine der einflussreichsten Figuren ist der frühere Kreisleiter Gottlieb Huber, der die Geschicke der Stadt maßgeblich mitbestimmte. Die Recherche für diesen Artikel orientierte sich an den Entnazifizierungsunterlagen. Besonderes Augenmerk galt den Personen, die als „belastet“ aus dem Entnazifizierungsverfahren hervorgingen und jenen, die mit Verbrechen des NS-Staats in Verbindung gebracht werden können. Es waren Menschen wie der Gefängniswärter Eugen Stooss, der SS-Mann Erwin Stengelin, der Betriebsobmann Hugo Dieterle, der Gestapo-Chef Hermann Scheuring oder der Lehrer Karl Schumacher.

Die Erinnerungen des KZ-Häftlings Jean-Pierre Hippert (1915-2005) stellen Gertrud Graf und Eugen Michelberger vor. Der Luxemburger Hippert war im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv, wurde 1942 verhaftet und in mehrere Konzentrationslager verschleppt. Eines davon war auch das Konzentrationslager Spaichingen. Er schildert eindrücklich die Brutalität in den Lagern und seine Versuche sich dort zu behaupten. Von Spaichingen aus musste er bei der Auflösung des Lagers den Todesmarsch mitmachen, bis er in Schwanstein in die Berge entfliehen konnte. Am 1. Mai 1945 konnte er in seine Heimat zurückkehren.

Im darauffolgenden Artikel stellt uns Dr. Horst-Dieter Freiherr von Enzberg einen Teil der Lebenserinnerungen seines Vaters, des Mediziners Dr. Hubert Freiherr von Enzberg vor, der 1912 in Mühlheim geboren wurde und 2003 in Freiburg starb. In dem Beitrag beschreibt Hubert von Enzberg seine Heimatstadt Mühlheim mit Gebäuden, Bräuchen und dem Leben der Freiherrenfamilie im Schloss.

Jens Florian Ebert recherchierte über die Frage wie nach dem Pressburger Frieden (1805) und der Rheinbundakte (1806), die Übernahme vorderösterreichischer Gebiete an Württemberg vollzogen wurde. Dabei kam es 1809 zu einem Aufstand in der Bodenseeregion, der auch Folgen für unser Gebiet hatte.

Die Bücherschau und die Kreischronik des Jahres 2019 runden das diesjährige Jahrbuch ab, das ab sofort erworben werden kann.

Da das Bürgerbüro nur nach Voranmeldung besucht werden kann, gibt es die Tuttlinger Heimatblätter dieses Jahr auch in der Städtischen Galerie, Rathausstraße 7, (Montag und Donnerstag 8.00 bis 18.00 Uhr, Dienstag und Mittwoch 8.00 bis 16.30 Uhr, Freitag 8.00 bis 13.00 Uhr) und im Buchhandel. Bestellungen sind möglich per Post an Museen der Stadt Tuttlingen, Donaustraße 19, 78532 Tuttlingen, telefonisch unter 07461 770225 oder per E-Mail an [email protected]