Für die Islanders geht’s um „Big Points“ im Play-Off-Rennen

Für die Islanders geht’s um „Big Points“ im Play-Off-Rennen
So langsam geht's in die heiße Saisonphase - auch für die Islanders aus Lindau. (Bild: Betty Ockert)

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Lindau – An eine Sisyphusarbeit erinnern – laut Vereinsmitteilung – die jüngsten Anstrengungen der EV Lindau Islanders, einen direkten Playoff-Platz zu erreichen. Immer, wenn ein Platz unter den „Top Sechs“ der Eishockey-Oberliga Süd greifbar nahe ist, rutschte den Inselstädtern der Erfolg wieder aus den Händen.

So wie beispielsweise gerade erst durch die Heimniederlage im Duell gegen den EV Füssen geschehen. Also fast – so der EVL weiter – wie einst in der griechischen Mythologie. Dort musste Sisyphus – als Strafe für den Verrat an Göttervater Zeus – einen riesigen Steinbrocken einen Berg hinauf befördern.

Kurz vor dem Ziel entglitt Sisyphus aber immer wieder der Felsbrocken und die Arbeit begann von vorne. Die Gelegenheit, der schweren, aber ertragslosen Tätigkeit ein Ende zu setzen, bietet sich aus EVL-Sicht am Wochenende gleich zwei Mal. Allerdings warten ausgesprochen schwere Aufgaben auf das Team von Chefcoach Gerhard Puschnik.

Am Freitag, 12. Februar, 19.30 Uhr, erwartet man mit dem Deggendorfer SC eines der absoluten Topteams im Lindauer Eichwald. Am Sonntag, 14. Februar, 17 Uhr, geht es dann zum EC Peiting, dem direkten Tabellennachbarn der Lindauer. Beide Spiele könnten – wie gewohnt – kostenpflichtig bei „SpradeTV“ gebucht und live verfolgt werden.

„Die nächsten Spiele haben alle Play-Off-Charakter, es geht gegen die direkten Gegner“, betont Gerhard Puschnik. „Wir müssen bereit sein, um jeden Zentimeter auf dem Eis zu kämpfen, Stolz haben und alles geben.“ Man werde ein großes Augenmerk auf die Defensive legen, um Fehler so gering wie möglich zu halten.

Puschnik erklärt: „Ich glaube an das Team.“ Mit dem Deggendorfer SC gastiert ein absolutes Topteam der Oberliga Süd in Lindau. Der DEL-2 Absteiger der Saison 2018/2019 ist gespickt mit absoluten Ausnahmespielern: Einige spielten schon höherklassig, dazu gesellen sich sehr talentierte junge Spieler.

Im Sommer gab es bei den Niederbayern vor allem auf den Kontingentpositionen einen größeren Wechsel, allerdings verpflichtete man hier mindestens gleichwertiges Spielerpersonal. In die Saison gestartet sind die Deggendorfer als absoluter Top-Favorit auf den Meistertitel.

Einige Verletzungen im Team der Donaustädter, darunter auch Thomas Greilinger der Ex-DEL-Akteur und Nationalspieler, sowie ein Corona-Break von Mitte Dezember bis Anfang Januar, warfen die Deggendorfer nach zuvor schon sehr durchwachsenen Ergebnissen erst einmal zurück ins Mittelfeld der Tabelle.

Seit den überstandenen Covid-19-Infektionen und der Rückkehr von Thomas Greilinger, spielen die Deggendorfer wieder ganz oben mit. Aus 15 Spielen seit dem Restart konnte man neun Spiele gewinnen und musste sich bei den sechs Niederlagen teils nur ganz knapp geschlagen geben.

Wie wichtig Greilinger für das Spiel des DSC ist, unterstreicht seine persönliche Statistik: In 15 Partien erzielte der Ex-Nationalspieler 34 Punkte – 18 Tore und 16 Assists – und rangiert somit an Platz vier der internen Scorer-Wertung der Deggendorfer. Besser als Greilinger sind nur Chase Schaber, René Röthke und Andrew Schembri, die zusammen schon exzellente 113 Scorerpunkte erzielten.

Die von Sebastian Buchwieser trainierten Peitinger seien – ähnlich wie die Islanders – schwer in die Saison gekommen und auch jetzt trennen die beiden Teams nur Nuancen in der Tabelle. Beide weisen vor den Freitagsspielen mit 1,42 denselben Quotienten auf. Ein Grund für die wechselnden Ergebnisse ist, dass der EC Peiting im November von den kurzfristig abgesagten Spielen einiger Teams betroffen war.

Zuletzt zeigten die Oberbayern – laut EVL – aber eine ansteigende Form. Sowohl die Gastgeber als auch die Inselstädter werden heiß darauf sein, mit einem Erfolgserlebnis aus diesem – für beide so wichtigen – Spiel zu gehen, um den Anschluss an die direkten Play-Off-Plätze zuhalten. Eine Niederlage könnte für beide Mannschaften bereits das Aus bedeuten.

Eine ähnlich taktisch geprägte Partie – wie im ersten Duell – könne man, aufgrund der Tabellenkonstellation, auch am Sonntag erwarten. Die punktbesten Spieler in den Reihen des EC Peiting sind der niederländische Kontingentspieler Nardo Nagtzaam, Martin Hlozek und Thomas Heger.