Frische Nächte, warme Tage: Altweibersommer mit Bodenfrostgefahr – Polarluft zu Oktoberbeginn?

Frische Nächte, warme Tage: Altweibersommer mit Bodenfrostgefahr – Polarluft zu Oktoberbeginn?
Frische Nächte und warme Tage bis zum Wochenende. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Bis zum Wochenende erwarten uns warme Herbsttage mit Höchstwerten von deutlich über 20 Grad. Mitunter ziemlich frisch fallen dagegen die Nächte aus, die uns örtlich Bodenfrost bringen können. Unbeständiges Wetter beendet dann zu Wochenbeginn die warmen Tage. Droht zu Oktoberbeginn sogar ein erster Polarluftvorstoß?

Am Mittwoch zeigt sich häufig von seiner „wolkigen Seite.“ Den ganzen Tag über ist der Himmel mehr oder weniger von einer Wolkenschicht bedeckt. Sonnenschein gibt es nur regional und oftmals nur kurzweilig.

Mit einem schwachen Südwestwind erreichen die Höchstwerte unter den Wolken maximal 16 bis 19 Grad. Der kalendarische respektive astronomische Herbstanfang 2021 präsentiert sich demnach eher bedeckt und normal temperiert. Auf reichlich Sonnenschein dürfen wir uns am Donnerstag und Freitag einstellen (und freuen). Der Altweibersommer startet in diesen Tagen mit viel Sonne und Wärme durch. Meist ist der Himmel an beiden Tagen jeweils nur mit harmlosen Wolkenfeldern verziert.

Reichlich Sonnenschein erwartet uns am Donnerstag und Freitag.
Reichlich Sonnenschein erwartet uns am Donnerstag und Freitag. (Bild: Pixabay)

Die Höchsttemperaturen klettern dabei je nach Hochnebel- und Nebelauflösung auf 18 bis 21, am Freitag sogar auf 21 bis 24 Grad. Die offizielle Sommermarke von 25,0 Grad rückt also näher.

Der voraussichtliche Wärme-Höhepunkt wird fürs Wochenende erwartet. Nach aktuellen Prognosen kann sich die Sonne am Samstag noch öfter durchsetzen, ehe es ab Sonntag zunehmend mehr Wolken gibt. Mit dem Sonnenschein erreichen die Maximalwerte im Laufe des Samstagnachmittags vielfach 22 bis knapp 25 Grad. Ein (später) Sommertag könnte daher an Ort und Stelle gemessen werden und in die Statistiken einfließen.

Bis zum Wochenende besteht nachts örtlich Bodenfrostgefahr.
Bis zum Wochenende besteht nachts örtlich Bodenfrostgefahr. (Bild: Pixabay)

Die Nächte fallen bis zum Wochenende teils ziemlich frisch aus. Meist liegen die Nacht- und Frühwerte bei 6 bis 10 Grad. In einzelnen Muldenlagen können die Tiefstwerte bei längerem Aufklaren auf unter 5 Grad absinken. Daher besteht örtlich die Gefahr von Bodenfrost (direkt am Erdboden).

Anschließend nimmt die Unbeständigkeit vermutlich wieder zu. Das warme und oftmals sonnige Wetter verabschiedet sich und räumt Freiraum für kühlere Herbstluft. Nach aktuellen Trends bewegen sich die Temperaturen in der ersten nächsten Wochenhälfte zwischen 15 und knapp 20 Grad.

Oktoberstart mit Polarluft?

Während der Septemberstart warm und sonnig verlief, könnte der Oktoberstart aufgrund der fortschreitenden Jahreszeit das genaue Gegenteil bewirken, so zumindest die Berechnungen des GFS-Modells.

Das GFS-Modell (amerikanisch) würde uns eine satte Nordlage bringen, mit der ein erster Polarluftvorstoß zustande käme. Die kalten Luftmassen in 1.500m Höhe (850hPa) würden angezapft und nach Mitteleuropa transportiert werden.

Einen Polarluftvorstoß prognostiziert das GFS-Modell zum Oktoberstart.
Einen Polarluftvorstoß prognostiziert das GFS-Modell zum Oktoberstart. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Über unseren Köpfen (1.500m Höhe) lägen die 0-Grad-Isotherme über der Alpensüdseite und die „5- er“ noch weiter weg von uns. Die Wetterlage würde uns mit vielen Wolken und Regen maximal 5 bis 10, mit vermehrten Sonnenanteilen maximal 10 bis 13 Grad bescheren. Im Allgäu, dem Schwarzwald, den Mittelgebirgen und natürlich den Alpen läge die Schneefallgrenze oft bei unter 1.000m. Dass der Oktober tatsächlich so kühl beginnt, ist allerdings noch nicht verifiziert. Bis zum 01. Oktober vergehen noch einige Tage, an denen sich noch Prognosen verändern können.

Das ECMWF-Modell erwartet hingegen wärmeres Wetter zu Oktoberbeginn.
Das ECMWF-Modell erwartet hingegen wärmeres Wetter zu Oktoberbeginn. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Das europäische ECMWF-Modell erwartet insgesamt wärmere Temperaturen gegenüber dem vorherigen (GFS-Modell) Wettermodell. Demnach läge die 0-Grad-Isotherme über dem äußersten Norden, die „5- er“ über Norditalien.

Die Unsicherheiten sind also noch groß – Die Lage bleibt spannend.