„Frei leben ohne Gewalt“ – Tuttlingen hisst die Fahne gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Fahnenaktion gegen Gewalt an Frauen.
Fahnenaktion gegen Gewalt an Frauen. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Tuttlingen – Tuttlingen unterstützt wieder den internationalen Aktions- und Gedenktag der Vereinten Nationen und lässt die Fahne mit der Aufschrift „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ vor dem Rathaus hissen. Jedes Jahr am 25. November will die Stadt Tuttlingen den von Gewalt betroffenen Frauen eine Stimme geben und dies in der Öffentlichkeit bekannt machen.  

Die Forderungen an die Politik sehen nicht nur die Ausweitung von Gewaltschutz und -prävention vor, sondern auch die Strafverfolgung und die Anpassung an ein höheres Strafmaß. „Denn Gewalt an Frauen ist allgegenwärtig und es darf kein Thema mehr sein, über das man nur hinter vorgehaltener Hand spricht.“, so Lucia Faller, Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Tuttlingen, „Laut EU-Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Doch egal, ob es um einen sexuellen Übergriff am Arbeitsplatz, weibliche Genitalverstümmlung, Verbrechen im Namen der sogenannten Ehre, Frauenhandel, Prostitution, Früh- und Zwangsverheiratung oder Häusliche Gewalt geht, wir dürfen das als Gesellschaft nicht einfach hinnehmen.“

Die Fahnenaktion findet weltweit statt. Mehr als 8.500 Fahnen in vielen verschiedenen Sprachen tragen die Botschaft frei leben ohne Gewalt von Afghanistan bis nach Sierra Leone, über Nicaragua und Mali. Daher fordert Lucia Faller auch Unternehmen, Vereine, Organisationen, Kirchen und Moscheen in Tuttlingen auf, die Fahne zu hissen. Verschiedene Modelle können unter folgendem Link bestellt werden: https://www.frauenrechte.de/shop-startseite/fahnenaktion. „Wir freuen uns“, sagt Faller, „wenn am 25. November möglichst viele Fahnen in Tuttlingen gehisst werden und wir so das Thema Gewalt an Frauen aus der Tabuzone holen und in die Öffentlichkeit tragen können.“

Seit 2001 gibt es die Fahnenaktion, die von Terre des Femmes (TDF), einem gemeinnützigen Verein initiiert wurde, der seit 40 Jahren gegen Menschenrechtsverletzungen von Frauen und Mädchen aktiv ist. Seit 16 Jahren unterstützt die Stadtverwaltung Tuttlingen diese Aktion. Das Jahresthema 2021 lautet: #bornequal. Ein Film soll auf einfachem Wege sensibilisieren und darauf aufmerksam zu machen, dass Milliarden Frauen weltweit jeden Tag spüren, dass sie mit zwei X-Chromosomen auf die Welt gekommen sind: Vergewaltigungen, Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratungen, Schläge und Hassworte gehören zu ihrer Lebensrealität.

Die Stadtverwaltung möchte unterstützen, indem sie diesen Film auf der städtischen Homepage unter www.tuttlingen.de/gleichstellung bereitstellt.

Bundesweit erhalten Frauen und Mädchen kostenlose und anonyme Hilfe durch das Hilfetelefon: 08 000 116 016. 

Hilfe bekommen Frauen aus dem Landkreis Tuttlingen auch direkt vom Frauenhaus Tuttlingen:  07461 2066, [email protected], www.frauenhaus-tuttlingen.de.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)