In Niederbayern hat eine 61-Jährige den gängigen Enkeltrick-Versuch schnell erkannt und arbeitete mutig mit der Polizei Hand in Hand.
Am Mittwoch erhielt eine Frau aus Kirchroth einen Anruf von einem vermeintlichen Enkel, der ihr eine vermeintliche Notlage vorgab. Die 61-Jährige merkte sofort, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte, ließ sich aber nichts anmerken und verständigte parallel die Polizei.
Gleichzeitig Kontakt mit den Betrügern und der Polizei
Unter Anweisungen der Kriminalpolizei gab sie sich gegenüber den Betrügern weiterhin ahnungslos – und diesen fiel nicht auf, dass die Frau zusammen mit der Polizei den Spieß umdrehen würde. Über mehrere Stunden hinweg hatte sie weiterhin Kontakt mit den Betrügern sowie mit der Polizei.
In Absprache mit der Polizei fand schließlich eine Übergabe zwischen dem Abholer, der sich nach wie vor „in Sicherheit“ wägte, und der Frau statt. Durch umfangreiche Maßnahmen der Polizei wurde der 61-jährige Abholer schließlich abends festgenommen, als er sich ins Ausland absetzen wollte. Gegen ihn wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen.
Warnhinweise der Polizei
Viele Menschen denken sich nun vielleicht: „Ich erkenne meine echten Enkel doch auch?“ Doch die Täter schaffen es oft auf perfide Weise, sich Glaubwürdigkeit und damit auch das Vertrauen der Angerufenen zu erschleichen. In solchen Betrugsfällen kommen Anrufe nicht nur von unbekannten Nummern. Lassen Sie sich also nicht von scheinbar vertrauten Telefonnummern täuschen – diese sind leicht technisch zu fälschen („Call ID Spoofing“).
Unterbrechen Sie das Gespräch
Stellen Sie im Zweifel dem Gegenüber am Telefon Fragen, die nur der oder die vorgebliche Angehörige wissen kann. Unterbrechen Sie das Gespräch und rufen Sie das Familienmitglied selbst unter der eigens bekannten Nummer an, um zu prüfen, ob sich dieses wirklich in einer Notlage befindet. Bewahren Sie einen kühlen Kopf und seien Sie am Telefon im Zweifel misstrauisch. Und wenn der Fall eines Betrugsversuchs eintreten sollte – verständigen Sie umgehend die Polizei!
(Quelle: Polizeipräsidium Niederbayern)