Flüchtlinge ziehen in Bad Waldseer Stadthalle ein

In die Dresdner Messehalle (Bild) passen bis zu 500 Flüchtlinge. Die Notunterkunft, die in der Bad Waldseer Stadthalle nun entstanden ist, fasst immerhin 120 Menschen.
In die Dresdner Messehalle (Bild) passen bis zu 500 Flüchtlinge. Die Notunterkunft, die in der Bad Waldseer Stadthalle nun entstanden ist, fasst immerhin 120 Menschen. Bild: picture alliance/dpa | Robert Michael

Seit Montag bietet die Stadthalle Bad Waldsee Asylbewerbern eine vorübergehende Unterkunft. Insgesamt ist Platz für 120 Personen.

Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan oder der Türkei ziehen in der Stadthalle ein, welche anfangs für ukrainische Geflüchtete gedacht war. Doch da in der Zwischenzeit mehr Asylbewerber im Landkreis Ravensburg eingetroffen sind, musste eine Lösung her.

„Der Landkreis sowie die Städte und Gemeinden sehen sich mit einer immensen Belastungssituation konfrontiert. Ich bin sehr dankbar für die große Solidarität der Stadt Bad Waldsee in dieser für uns alle extrem schwierigen Situation“, äußerte Landrat Harald Sievers.

Unterbringung von Ukrainern in Behelfs- und Notfallunterkünften

Ende September ist die Landkreisverwaltung noch von pro Woche durchschnittlich 150 anreisenden Schutzsuchenden aus der Ukraine ausgegangen. In diesem Zusammenhang konzipierte der Landkreis mit den Städten und Gemeinden ein Verfahren, das die Unterbringung dieser Menschen in Behelfs- und Notfallunterkünften beinhaltet. In den großen Kreisstädten sind bereits Behelfsunterkünfte entstanden.

Doppelt so viele Asylbewerber wie sonst

Im Herbst 2021 bestätigte der Kreistag die Kapazitätsplanung für Asylbewerber. Zu dieser Zeit wurde nur eine geringe Zugangszahl von rund 40 Asylbewerbern pro Monat erwartet. Jetzt, gegen Ende des Jahres, stieg die Anzahl der Asylbewerber mit doppelt so vielen Menschen stärker als normal an. Im Oktober und November 2022 sind dem Landkreis über 100 Personen zugewiesen worden. Schon im November waren die Kapazitäten der Unterkünfte für Asylbewerber im Landkreis daher vollkommen ausgeschöpft.

150 Asylbewerber und 120 Ukraine-Flüchtlinge pro Monat

Wie viele Menschen welcher Nationalität und welchen Alters in den Landkreis kommen, muss das Land selbst festlegen.  „Die Lage bleibt weiterhin sehr dynamisch und ist stark vom weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine und sonstiger Flüchtlingsbewegungen abhängig“, so der Erste Landesbeamte, Dr. Andreas Honikel-Günther.

Der momentane Stand ist, dass um die 150 Asylbewerber und 120 ukrainische Geflüchtete pro Monat vom Landkreis aufgenommen werden müssen. Wie lange die Asylbewerber die Stadthalle belegen, ist noch nicht klar.