Feuerwehrmann soll Brände gelegt haben: Prozess beginnt

Feuerwehrmann soll Brände gelegt haben: Prozess beginnt
Eine Justitia an einem Gerichtsgebäude. (Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Gundelsheim (dpa/lsw) – Nach einer monatelangen Serie von Brandstiftungen muss sich ein Feuerwehrmann von Montag (13.30 Uhr) an in Heilbronn vor Gericht verantworten.

Der damals 31-Jährige, ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr, ist nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft für sieben Brände in Gundelsheim (Kreis Heilbronn) und Umgebung verantwortlich. Unter anderem soll er zwischen April 2019 und November 2020 zwei Autos, einen Heustapel, eine Scheune und drei Gebäude in Brand gesetzt haben. Der Schaden betrug insgesamt rund eine halben Million Euro.

Da der Schuppen nahe bei einem Wohnhaus stand, in dem eine vierköpfige Familie schlief, muss sich der Mann auch wegen versuchten Mordes verantworten. Die Familie konnte damals rechtzeitig reagieren und blieb unverletzt. Nach Angaben der Behörden soll der angeklagte Mann selbst dabei geholfen haben, die mutmaßlich von ihm gelegten Brände zu löschen.

Nach früheren Angaben war die Polizei dem Mann auf die Spur gekommen, nachdem im zu Gundelsheim gehörenden Ort Tiefenbach ein Auto ausgebrannt war. Bei den Ermittlungen sei der Mann in den Blick der Ermittler geraten.

Der 1988 geborene Angeklagte soll in ersten Vernehmungen mehrere Taten eingeräumt haben. Er sitzt seit Mitte November 2020 in Untersuchungshaft. Die Kammer muss unter anderem entscheiden, ob eine Depression strafrechtlich gewertet werden könnte und ob der Mann psychiatrisch behandelt werden müsste. Es sind 35 Zeugen geladen. Mit einem Urteil wird nicht vor Ende Juli gerechnet.