Wieso, weshalb, warum Feiertag: Was feiern wir zum Fest der Heiligen Drei Könige?

Es gibt unzählige Darstellungen der Heiligen Drei Könige. Doch was genau machen wir an ihrem Feiertag?
Es gibt unzählige Darstellungen der Heiligen Drei Könige. Doch was genau machen wir an ihrem Feiertag? Bild: pixabay

Zehntausende Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg sammeln heute wieder als Sternsinger verkleidet, Spenden für benachteiligte Kinder auf der ganzen Welt. Wie dieser Brauch entstand und mehr Wissenswertes rund um die Heiligen Drei Könige gibt’s hier.

Die Organisationen Erzdiözese Freiburg und Diözese Rottenburg-Stuttgart folgen dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. 2022 sammelte das Bistum Rottenburg-Stuttgart damit eine Spendensumme von 4,24 Millionen Euro. Doch auch in unserer Region wird fleißig für die gute Sache gesungen. Rund 250 Jungen und Mädchen versammelten sich in Ravensburg, verkleidet als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, und brachten als Sternsinger den kirchlichen Segensspruch „C+M+B“ in die Häuser. Die Buchstaben stehen nicht für die Initialen der Heiligen drei Könige, sondern bedeuten „Christus möge dieses Haus segnen“.

Sternsinger auch bei Ministerpräsident und Bundeskanzler

Am 9. Januar werden von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart wieder ein paar Gruppen empfangen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in diesem Jahr bereits Besuch von den Sternsingern.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M) steht am 5. Januar 2023 im Kanzleramt mit den Sternsingern aus 27 Bistümern.Bild: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M) steht am 5. Januar 2023 im Kanzleramt mit den Sternsingern aus 27 Bistümern.
Bild: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Die Geschichte der Heiligen Drei Könige

Die katholische Kirche feiert das Dreikönigsfest am 6. Januar. Früher wurde das Fest bereits am 25. Dezember gefeiert. Heute endet die Weihnachtszeit mit dem 6. Januar. Die Könige kommen aus dem Morgenland und stammen aus der Weihnachtsgeschichte: Damals gingen sie dem Stern von Bethlehem nach. Sie ehrten Jesus Christus als ihren neugeborenen Erlöser. Genaueres steht in der Bibel nicht.

Über Namen und Geschenke wird gestritten

Vermutungen nach müssten es eigentlich gar keine richtigen Könige, sondern weise Sterndeuter oder Magier gewesen sein. Zudem heißt es, dass ihre Namen nicht unbedingt Caspar, Melchior und Balthasar gewesen sein müssen. Doch ihre Geschenke, die man aus der Überlieferung kennt, waren zur damaligen Zeit heiß begehrt: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Heute wird die Geschichte der Heiligen Drei Könige in Gottesdiensten nachgespielt und verkleidete „Könige“ ziehen auch von Haus zu Haus.

Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die Gaben der Könige waren heiß begehrte Ware zur damaligen Zeit.Bild: pixabay
Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die Gaben der Könige waren heiß begehrte Ware zur damaligen Zeit.
Bild: pixabay

Verschiedene Länder, verschiedene Bräuche

Die Geschichte ist heutzutage mit vielen Bräuchen umgeben, auch mit Geschenken, Glückwünschen zum Neujahr oder sogar mit der Vertreibung des Winters. Bei uns wird ein Segenswunsch für das neue Jahr über der Haustür angebracht. Dafür erhalten sie von den Hausbewohnern Geld, das an arme und benachteiligte Kinder geht.

In Frankreich oder in der Schweiz wird Dreikönigskuchen gegessen, in dem eine Bohne oder eine Königsfigur steckt. Wer sie findet, darf am 6. Januar eine Krone tragen und König oder Königin sein.

Da die Nächte zwischen Weihnachten und dem Jahresbeginn besonders kalt und dunkel sind, vertreibt man in den Alpen mit lautem Glockenschellen und anderen Geräuschen die bösen Wintergeister. Im katholischen Südeuropa findet die Bescherung, die bei uns auf den 24. Dezember fällt, erst am 6. Januar statt. Die „Reyes Magos“, zu Deutsch Heilige Könige, bringen den spanischen Kindern die Geschenke. In Italien ist es die Hexe Befana.

Doch fast überall ist der heutige Tag, ein freudiger. Wenn man auch keine (weiteren) Geschenke bekommt, so genießen doch viele Menschen die kleine Auszeit oder den Ausklang ihres Weihnachtsurlaubes. Irgendwann ist halt auch gut mit Lebkuchen und Glühwein.