Fastenzeit: Zehn Wochen ohne…Mikroplastik!

Bei der Wahl von unproblematischen Produkten hilft die erprobte Tox-Fox-App des BUND. Ab sofort prüft der Produkt-Check Kosmetika nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik.
Bei der Wahl von unproblematischen Produkten hilft die erprobte Tox-Fox-App des BUND. Ab sofort prüft der Produkt-Check Kosmetika nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik. (Bild: BUND)

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Nach der Fastnacht beginnt traditionell die Fastenzeit – bis Ostern. Für viele ist das eine perfekte Zeit, um auf Zigaretten, Schokolade, Alkohol oder auf Fertiggerichte zu verzichten. Man kann aber beispielsweise auch auf Bequemlichkeit, den Fernseher oder auf Mikroplastik verzichten.

Der BUND ruft auch 2022 wieder dazu auf, in der Fastenzeit auf Plastik und Verpackungen zu verzichten und somit den eigenen Alltag neu zu entdecken.

Verzicht fängt im Kleinen an

Ob Reinigungsmittel, Duschgel, Peeling oder Lippenstift – zahlreiche Produkte in unseren Haushalten enthalten Mikroplastik. Die mikroskopisch kleinen Plastikpartikel entstehen beim Waschen von Kleidung aus synthetischen Fasern oder durch abblätternden Lack. Außerdem bildet sich Mikroplastik, wenn größere Plastikteile, wie beispielsweise Tüten oder andere Verpackungen, über die Jahre zu immer kleineren Teilen zerfallen.

Über das Abwasser gelangen diese Kunststoffe durch die Kläranlagen direkt in unsere Flüsse oder im Klärschlamm auf die Felder und somit in den Naturkreislauf.

Wie ist die Situation in Baden-Württemberg?

Eine Studie von fünf Bundesländern hat 2018 gezeigt, dass auch in Flüssen und Seen in Baden-Württemberg unzählige mikroskopisch kleine Plastikpartikel schwimmen. Sie finden sich zudem in allen Tiefen des Meeres und wurden zum Beispiel bereits in Kleinstlebewesen (Zooplankton), Muscheln, Würmern, Fischen und Seevögeln gefunden. Von Fischen und Muscheln ernähren sich Meeressäuger, Vögel – und wir Menschen.

Folgende Tipps hat der BUND zusammengestellt:

  • Kunststoff, der nicht hergestellt wird, kann auch nicht zu Mikroplastik zerfallen. Vermeiden Sie Plastikverpackungen, indem Sie verpackungsfreie Produkte kaufen und Mehrwegflaschen und -behälter verwenden. Packen Sie Ihren Einkauf in Jutebeutel, Gemüsenetze oder einen Korb anstatt in Plastiktüten und kaufen Sie, wenn möglich, in Unverpackt-Läden.

  • Kaufen Sie keine Kosmetika, die Mikroplastik enthält. Bei der Wahl von unproblematischen Produkten hilft Ihnen die erprobte Tox-Fox-App des BUND. Ab sofort prüft der Produkt-Check Kosmetika nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik.

  • Viele Kosmetikprodukte und Putzmittel lassen sich einfach und ohne Mikroplastik selbst herstellen – oder sogar ganz vermeiden.

  • Waschen Sie Ihre Kleidung bei niedrigen Temperaturen und verwenden Sie Wäschebeutel für Produkte aus synthetischen Fasern, wie Polyester, Polyamid oder Polyacryl.

  • Fahren Sie so wenig wie möglich Auto und wählen Sie kleine, leichte Fahrzeuge. Je schwerer das Fahrzeug ist und je breiter die Reifen sind, desto stärker ist der Reifenabrieb und desto mehr Mikroplastik entsteht.

  • Für viele Produkte aus Kunststoff gibt es umweltfreundlichere Alternativen aus Metallen oder FSC-zertifiziertem Holz. Wenn Sie Produkte aus Plastik kaufen, achten Sie auf gute Qualität und Reparierfähigkeit, damit Sie den Gegenstand lange nutzen können.

(Quelle: BUND)